Hintergrund der Anpassung
Die Semperit AG Holding hat ihre EBITDA-Prognose für das Jahr 2025 aufgrund der Auswirkungen der US-Zollpolitik und einer rückläufigen globalen Bestellaktivität angepasst. Die neue Schätzung liegt nun im Bereich von 65 bis 85 Millionen Euro, was eine Senkung gegenüber der ursprünglichen Prognose von 70 bis 90 Millionen Euro darstellt.
Die Anpassung ist eine Reaktion auf die Zölle, die von den USA auf Importe erhoben wurden, sowie auf einen allgemeinen Rückgang bei den Bestellungen. Diese Faktoren haben insbesondere die Semperit Industrial Applications Division betroffen, wo zusätzliche Kosten und ein Rückgang des Volumens erwartet werden. Im Jahr 2024 trug der US-Markt etwa 76 Millionen Euro zu einem Gesamtumsatz von rund 676,6 Millionen Euro bei.
Marktbedingungen und Unternehmensstrategie
Zusätzlich zur Anpassung für das Jahr 2025 hat Semperit auch seine mittelfristigen Ziele ausgesetzt. Das ursprüngliche Ziel eines operativen EBITDA von etwa 120 Millionen Euro für das Jahr 2026 wurde aufgrund hoher Unsicherheiten bezüglich weiterer protektionistischer Maßnahmen und des Zeitpunkts einer wirtschaftlichen Erholung vorerst zurückgestellt.
Die aktuelle Marktsituation zwingt Semperit dazu, temporäre Kapazitätsanpassungen vorzunehmen. Insbesondere in der Division Engineered Applications gibt es weiterhin gedämpfte Auftragsaktivitäten. CEO Karl Haider betonte jedoch die Fortschritte des Unternehmens in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld und verwies auf erfolgreiche Kostensenkungsmaßnahmen sowie strategische Neuausrichtungen innerhalb des Unternehmens.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung nicht nur die Herausforderungen durch externe Faktoren wie Zollpolitik, sondern auch die Notwendigkeit für Unternehmen wie Semperit, flexibel zu reagieren und ihre Strategien kontinuierlich anzupassen. Anleger sollten diese Entwicklungen genau beobachten, da sie erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Performance eines DAX-Unternehmens haben können.