Thyssenkrupp, ein traditionsreicher Stahlriese, befindet sich in einem Prozess der strategischen Neuausrichtung, der den möglichen Verkauf seiner Materials Services Sparte umfasst. Diese Sparte ist im Werkstoffhandel tätig und könnte in einem solchen Deal bis zu 2 Milliarden Euro wert sein. Der Verkauf oder die Abspaltung dieser Einheit ist Teil einer umfassenden Strategie, um die operative Effizienz zu steigern und sich auf technische Aktivitäten zu konzentrieren.
Hintergrund und Motivation
- Strategische Neuausrichtung: Thyssenkrupp steht unter Druck durch steigende Energiekosten und hat bereits Interesse von potenziellen Käufern für die Materials Services Sparte erhalten. Die Gespräche mit möglichen Beratern befinden sich jedoch in einem frühen Stadium.
- Marktbedingungen: Die Entscheidung wird auch von der aktuellen Marktvolatilität beeinflusst, was es möglich macht, dass Thyssenkrupp sich für einen längeren Verbleib bei der Tochter entscheidet.
Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur
- Bedeutung der Materials Services Sparte: Mit einem Jahresumsatz von etwa 12 Milliarden Euro und 16.000 Mitarbeitern stellt diese Sparte einen bedeutenden Teil des Konzerns dar, der etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes von Thyssenkrupp ausmacht.
- Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA): Der Gewinn der Materials Services Sparte liegt bei rund 204 Millionen Euro.
Mögliche Investoreninteressen
- Interesse von Käufern: Bereits mehrere Interessenten haben ihr Interesse an einem möglichen Erwerb der Materials Services Sparte bekundet.
- Marktreaktion: Die Spekulationen über einen Verkauf oder eine Abspaltung haben zu einem Kursanstieg der Thyssenkrupp-Aktie geführt, was auf das Interesse der Investoren hinweist.
Weitere Entwicklungen bei Thyssenkrupp
- Ausgliederung der Stahl- und Marine-Sparte: Neben der Materials Services Sparte treibt Thyssenkrupp auch die Ausgliederung seiner Stahl- und Marine-Sparte voran, um das Wachstum zu verbessern und sich auf strategische und technologische Aktivitäten zu konzentrieren.
- Börsengang der Marine-Sparte: Die Marine-Sparte, die 70 Prozent der nichtnuklearen U-Boot-Flotte der NATO liefert, bereitet sich auf einen Börsengang vor, während Europa seine Militärausgaben erhöht.
Insgesamt zeigt sich, dass Thyssenkrupp durch diese strategischen Schritte versucht, sich von seinen traditionellen Geschäftsbereichen zu lösen und sich auf zukunftsträchtige Technologien und Märkte zu fokussieren.