Steuerfreie Dividenden für Aktionäre in 2025
In Deutschland, Europa und den USA planen rund 50 börsennotierte Unternehmen, Dividenden im Jahr 2025 ganz oder teilweise steuerfrei aus Kapitalreserven auszuschütten. Diese Praxis hat erhebliche Auswirkungen auf die Nettorenditen der Aktionäre, da sie die Steuerlast direkt beeinflusst.
Hintergrund und rechtliche Grundlagen
Kapitalreserven: Die steuerfreien Dividenden stammen nicht aus den laufenden Gewinnen der Unternehmen, sondern aus Kapitalreserven. Diese Reserven entstehen durch Einzahlungen von Anteilseignern in der Vergangenheit, die nun in Form von Dividenden zurückgezahlt werden.
Steuerliche Behandlung: In Deutschland unterliegen normalerweise Dividenden der Abgeltungsteuer von 25 % plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer, was zu einer Gesamtsteuerlast von bis zu 27,99 % führen kann. Bei steuerfreien Dividenden aus Kapitalreserven entfällt diese Steuerlast, da die Ausschüttungen nicht als Einkünfte aus Kapitalvermögen gelten.
Beispiele für Unternehmen
Edel SE & Co. KGaA: Ein Beispiel für ein Unternehmen, das steuerfreie Dividenden ausschüttet, ist das Medienunternehmen Edel SE & Co. KGaA. Es plant für 2025 eine Dividende von 30 Cent je Aktie auszuschütten, die steuerfrei ist.
Weitere Unternehmen: Es gibt etwa 25 deutsche börsennotierte Firmen, die ähnliche Praktiken anwenden. Diese Unternehmen nutzen ihre Kapitalreserven, um steuerfreie Dividenden auszuschütten.
Auswirkungen auf Aktionäre
Steuerstundungseffekt: Aktionäre, die nach 2009 in solche Unternehmen investiert haben, profitieren von einem Steuerstundungseffekt. Bei Verkauf der Aktien wird der steuerfreie Betrag vom Kaufpreis abgezogen, und nur der verbleibende Gewinn ist steuerpflichtig.
Langfristige Steuerfreiheit: Aktionäre, die ihre Anteile vor 2009 erworben haben, können bei Verkauf der Aktien steuerfreie Kursgewinne erzielen.
Steuerliche Entwicklungen
Sparerpauschbetrag: In Deutschland sind 1.000 Euro (für Singles) bzw. 2.000 Euro (für Verheiratete) der Kapitaleinkünfte steuerfrei. Dies kann durch gezielte Anlagestrategien genutzt werden, um Steuern zu sparen.
SPD-Pläne zur Kapitalertragsteuer: Es gibt politische Bestrebungen, die Kapitalertragsteuer auf mindestens 30 % zu erhöhen. Dies könnte die Attraktivität von Dividendeninvestitionen beeinträchtigen und die private Altersvorsorge belasten.
Fazit
Steuerfreie Dividenden aus Kapitalreserven bieten Aktionären eine Möglichkeit, ihre Nettorenditen zu steigern. Private Investoren sollten sich über die steuerlichen Rahmenbedingungen und mögliche zukünftige Änderungen informieren, um ihre Anlagestrategien optimal anzupassen.