In Deutschland, Europa und den USA gibt es rund 50 börsennotierte Unternehmen, die im Jahr 2025 Dividenden ganz oder teilweise steuerfrei aus Kapitalreserven ausschütten wollen. Diese Praxis ist besonders für private Investoren und Kleinanleger von Interesse, da sie die Rendite direkt beeinflusst.
Hintergrund und rechtliche Grundlagen
Die steuerfreien Dividenden basieren auf bilanzrechtlichen Umstrukturierungen, bei denen Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Einlagen früherer Jahre an die aktuellen Unternehmenseigentümer zurückgezahlt werden. Dies geschieht nicht aus erwirtschafteten Gewinnen, sondern aus den Kapitalreserven der Unternehmen. Dadurch können Aktionäre die Dividenden “brutto für netto” erhalten, ohne dass der Sparerpauschbetrag belastet wird.
Beispiele für Unternehmen
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das steuerfreie Dividenden ausschüttet, ist das Medienunternehmen Edel SE & Co. KGaA. Es plant für 2025 eine Dividende von 30 Cent je Aktie auszuschütten, die am 1. April ausgezahlt wird.
Steuerliche Aspekte
In Deutschland unterliegen Kapitalerträge, einschließlich Dividenden, der Abgeltungsteuer von 25 % plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer. Der Sparerpauschbetrag beträgt 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für Verheiratete, innerhalb dessen Kapitalerträge steuerfrei bleiben. Steuerfreie Dividenden aus Kapitalreserven bieten somit eine Möglichkeit, die Steuerlast zu reduzieren.
Politische Entwicklungen
Aktuell gibt es politische Diskussionen über eine mögliche Erhöhung der Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge, was die Attraktivität von Aktieninvestitionen beeinflussen könnte. Die SPD hat vorgeschlagen, die Abgeltungsteuer von 25 % auf 30 % anzuheben, was von Anlegerschützern kritisiert wird.
Zusammenfassung
Steuerfreie Dividenden aus Kapitalreserven bieten Aktionären eine Möglichkeit, ihre Rendite zu steigern, indem sie die Steuerlast reduzieren. Diese Praxis ist jedoch nicht bei allen Unternehmen üblich und hängt von spezifischen bilanzrechtlichen Umstrukturierungen ab. Private Investoren sollten sich über die steuerlichen Rahmenbedingungen und mögliche politische Veränderungen informieren, um ihre Investitionsentscheidungen optimal zu treffen.