21.04.2025

EUR/USD über der Marke von 1,1500: Ein Blick auf die Treiber und Implikationen

EUR/USD über der Marke von 1,1500: Ein Blick auf die Treiber und Implikationen

Der EUR/USD-Kurs hat die psychologisch wichtige Marke von 1,1500 überschritten und erreichte am 21. April 2025 sogar 1,1550, ein Niveau, das zuletzt im November 2021 beobachtet wurde. Diese Entwicklung spiegelt wachsende Zweifel an der Stärke des US-Dollars (USD) wider, die durch mehrere Faktoren getrieben werden:

Politische Einflussnahme auf die Fed

US-Präsident Trump plant laut Berichten, Fed-Chef Jerome Powell abzusetzen, da dieser sich weigert, Zinssenkungen vorzunehmen. Diese Drohung untergräbt die wahrgenommene Unabhängigkeit der Federal Reserve, was historisch zu Marktvolatilität führt. Die Sorge vor politischer Einmischung in geldpolitische Entscheidungen belastet den USD zusätzlich.

Wirtschaftliche Bedenken

Anhaltende Sorgen über eine mögliche US-Rezession verstärken den Abwärtsdruck auf den Greenback. Gleichzeitig fehlen Fortschritte in den EU-US-Handelsgesprächen, was den Euro als „sicherere“ Währung begünstigt.

Technische Perspektive

  • Kursentwicklung: Das Paar notiert nahe einem dreieinhalbjährigen Hoch mit klarem Aufwärtstrend seit dem Ausbruch über das April-Hoch bei 1,1474.
  • Indikatoren: Der RSI (14 Wochen) zeigt mit ~75 ein überkauftes Signal an, warnt aber nicht zwangsläufig vor einem unmittelbaren Einbruch.
  • Ziele: Die nächste Hürde liegt bei der runden Zahl von 1,1600, während Unterstützung bei 1,1276 (Juli 2023) verortet wird.

Marktimplikationen

Ein weiterer Anstieg des EUR/USD könnte:

  • Exporteure belasten: Europäische Unternehmen leiden unter einem teureren Euro.
  • Inflation dämpfen: Ein stärkerer Euro reduziert Importpreise in der Eurozone.
  • Fed unter Druck setzen: Politische Angriffe könnten langfristig die Glaubwürdigkeit der US-Geldpolitik beschädigen und Kapitalabflüsse auslösen.

Die Kombination aus politischen Risiken und technischer Dynamik deutet auf anhaltende Volatilität hin – insbesondere wenn Trumps Pläne konkret werden oder makroökonomische Daten schwächeln.