21.04.2025

Tesla im Visier einer Sammelklage in Kalifornien

Tesla sieht sich in Kalifornien mit einer Sammelklage konfrontiert, die dem Unternehmen vorwirft, die Kilometerzähler seiner Fahrzeuge manipuliert zu haben. Die Klage basiert auf Vorwürfen, dass Tesla algorithmisch berechnete Kilometerstände verwendet, die systematisch überhöht werden sollen, um Garantien vorzeitig enden zu lassen und dadurch Reparaturkosten zu senken sowie Margen zu erhöhen.

Hintergrund der Klage

Der Kläger Nyree Hinton kaufte im Dezember 2022 einen gebrauchten Tesla Model Y mit einem Kilometerstand von 36.772 Meilen. Kurz darauf traten Probleme an der Aufhängung auf und bei Reparaturversuchen stellte sich heraus, dass der Tachometer plötzlich täglich fast 72 Meilen anzeigte – statt der üblichen etwa 20 Meilen pro Tag. Diese plötzliche Erhöhung führte dazu, dass das Fahrzeug den Grenzwert von 50.000 Meilen für die Basic Vehicle Limited Warranty überschritt und somit keine weiteren Reparaturen mehr unter Garantie abgedeckt wurden. Nach Ablauf der Garantie fiel der Tageskilometerstand wieder auf ein normales Niveau zurück.

Vorwürfe zur Tachomanipulation

Die Klageschrift beschreibt Teslas Nutzung eines algorithmischen Tachosystems statt eines mechanischen Messgeräts. Dabei werden Faktoren wie Energieverbrauch, Fahrstil und Beschleunigungsdaten herangezogen. Aggressives Fahren soll angeblich mit geringerer Effizienz bewertet werden, was eine höhere berechnete Distanz zur Folge hat als tatsächlich gefahren wurde. Die Kläger werfen Tesla vor, diese Methode gezielt einzusetzen, um Garantieleistungen zu minimieren.

Mögliche Auswirkungen

  • Für Kunden: Vorzeitiges Erlöschen von Garantien führt zu höheren Kosten für Reparaturen und einem schnelleren Wertverlust durch erhöhte Kilometerstände.
  • Für Tesla: Neben möglichen Schadenersatzzahlungen drohen Rückrufe zur Behebung des Problems.
  • Für das Vertrauen: Der Fall könnte das Vertrauen in Teslas Marke erheblich beeinträchtigen.
  • Aktienkurs: Bereits schwächelnd zeigt sich ein Abwärtstrend bei Teslas Aktienkurs; seit Jahresbeginn liegt er rund 47 % im Minus und nähert sich psychologisch wichtigen Unterstützungen unterhalb von 200 Euro.

Tesla hat bislang keine öffentliche Stellungnahme abgegeben. Die Sammelklage richtet sich gegen alle Käufer und Leasingnehmer in Kalifornien basierend auf Verbraucherschutzgesetzen.

Insgesamt stellt diese Klage eine bedeutende Herausforderung für Tesla dar – sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich –, da sie potenziell weitreichende Folgen für Kundenzufriedenheit sowie Marktwert haben kann.