22.04.2025

JPMorgan bewertet Commerzbank als “Overweight” – Analyse und Bedeutung für Anleger

Die US-Bank JPMorgan hat die Commerzbank am 22. April 2025 erneut mit “Overweight” eingestuft und das Kursziel von 27 Euro bestätigt. Diese Bewertung folgt einer bereits am 25. März erfolgten Anhebung des Kursziels von 23 auf 27 Euro, verbunden mit einer moderaten Erhöhung der Schätzungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie in den Jahren 2025 und 2026. Analyst Kian Abouhossein begründete die Entscheidung unter anderem mit den angepassten Gewinnprognosen, zeigte sich jedoch gleichzeitig vorsichtig gegenüber europäischen Banken im Vergleich zu US-Instituten und stufte den Sektor insgesamt auf “Neutral” ein.

Hintergründe der Einstufung

  • Gewinnerwartungen: Die Neubewertung basiert auf leicht erhöhten Schätzungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) in den kommenden zwei Jahren.
  • Sektorale Zurückhaltung: Trotz des positiven Signals für die Commerzbank senkte JPMorgan die Gesamteinschätzung für europäische Banken aufgrund eines als überzogen bewerteten Kursanstiegs im Vergleich zu US-Banken.

Bedeutung für private Investoren

  1. Kurszielimplikation: Das Kursziel von 27 Euro liegt deutlich über dem aktuellen Niveau (Stand: April/März 2025), was ein signifikantes Aufwärtspotential signalisiert.
  2. Risikobewertung: Die Zurückhaltung gegenüber dem europäischen Bankensektor unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Auswahl innerhalb des Sektors.
  3. Makroökonomischer Kontext: Die Bewertung erfolgt vor dem Hintergrund politischer Unsicherheiten (u.a. US-Wahlen) und deren potenzieller Auswirkungen auf Wachstum und Inflation, wie in anderen JPMorgan-Analysen thematisiert.

Vergleich mit anderen JPMorgan-Empfehlungen

Unternehmen Rating-Änderung Kurszielanpassung Begründung
Commerzbank Bestätigung Overweight Unverändert (27 €) Höhere EPS-Schätzungen
Ziff Davis Downgrade zu Neutral $60 → $33 Makro-Umfeldbelastungen
Flywire Downgrade zu Underweight $16 → $9

Die divergierenden Bewertungen zeigen, dass JPMorgan aktuell selektive Chancen bei Einzelwerten sieht, während makroökonomische Risiken branchenübergreifend berücksichtigt werden müssen.

Für Sparer bedeutet dies: Die Commerzbank-Bewertung bietet einen konkreten Anhaltspunkt zur Orientierung, sollte aber im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen analysiert werden – insbesondere angesichts der in anderen Analysen erwähnten Herausforderungen wie Zinsentwicklungen oder regulatorischen Veränderungen.