22.04.2025

Kapitalerhöhung bei Bayer: Strategie zur Bewältigung rechtlicher Herausforderungen

Kapitalerhöhung von 35 Prozent bei Bayer: Hintergrund und Ziele

Bayer plant eine Kapitalerhöhung von bis zu 35 Prozent, um finanzielle Herausforderungen zu bewältigen, die hauptsächlich durch die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten in den USA um den Unkrautvernichter Glyphosat entstanden sind. Diese Kapitalerhöhung könnte Bayer kurzfristig zwischen sieben und acht Milliarden Euro einbringen.

Hintergrund der Rechtsstreitigkeiten

Die Rechtsstreitigkeiten in den USA beziehen sich auf angebliche gesundheitliche Folgen der Anwendung von Glyphosat. Bayer hat bereits rund 10 Milliarden Euro gezahlt, um etwa 100.000 Klagen abzuwenden, und hat Rückstellungen von über 5,4 Milliarden Euro gebildet. Dennoch sind weitere 67.000 Klagen anhängig.

Ziele der Kapitalerhöhung

  • Finanzielle Absicherung: Die Kapitalerhöhung soll Bayer helfen, die finanziellen Risiken der laufenden und zukünftigen Rechtsstreitigkeiten zu bewältigen, ohne die Verschuldung zu erhöhen.
  • Strategische Flexibilität: Mit dem frischen Kapital könnte Bayer Verhandlungen mit Klägern führen, um kostspielige Kredite zu vermeiden und möglicherweise einen Ausstieg aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA zu finanzieren.

Unterstützung durch ISS

Der einflussreiche Aktionärsberater ISS unterstützt die Pläne für die Kapitalerhöhung, da Bayer eine überzeugende Begründung vorgelegt hat. Diese Unterstützung ist wichtig, da viele US-amerikanische Investoren, die oft 20 bis 25 Prozent des Grundkapitals von DAX-Unternehmen halten, sich an die Empfehlungen von ISS richten.

Ausstieg aus Glyphosat in den USA

Bayer steht unter Druck, einen Ausstieg aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA in Betracht zu ziehen. Ein solcher Schritt könnte die Lieferketten beeinflussen und wäre eine strategische Reaktion auf die anhaltenden rechtlichen Herausforderungen.

Hauptversammlung und Entscheidung

Die Aktionäre von Bayer werden am 25. April über den Vorratsbeschluss für die Kapitalerhöhung abstimmen. Eine Zustimmung würde dem Vorstand die notwendige Flexibilität geben, um die Rechtsstreitigkeiten effektiv zu bewältigen.