Intel vor massivem Stellenabbau: Hintergründe und Auswirkungen
Intel steht vor einem der größten Personalabbau seiner Geschichte: Der Chiphersteller plant laut aktuellen Berichten die Entlassung von rund 20 % seiner Belegschaft. Dies entspräche bei etwa 108.000 Beschäftigten über 21.000 Mitarbeitern und markiert die zweite große Entlassungswelle innerhalb eines Jahres – nach bereits 15.000 gekündigten Stellen im August 2024.
Hintergründe und strategische Neuausrichtung
Unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan, der erst seit März 2025 im Amt ist, soll Intel durch den Stellenabbau „bürokratische Strukturen“ abbauen und sich stärker auf KI-Entwicklungen sowie technologische Innovationen konzentrieren. Tan kritisiert insbesondere die „aufgeblähte mittlere Managementebene“, die er als Hindernis für agile Entscheidungsprozesse ansieht.
Auswirkungen auf das Geschäft
- KI-Wettbewerb: Intel hat im KI-Chipmarkt stark an Boden gegenüber Nvidia verloren. Die Restrukturierung zielt darauf ab, Ressourcen in diesen Schlüsselbereich umzuleiten.
- Kostenreduktion: Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Sparprogramms, nachdem das Unternehmen drei Jahre in Folge mit Umsatzrückgängen kämpfte.
- Standortstrategie: In Deutschland wurde der Bau der geplanten Chipfabriken bei Magdeburg bereits um zwei Jahre verschoben, was auf globale Herausforderungen hinweist.
Börsenrelevanz und Anlegerrisiken
Für Investoren stellt sich die Frage, ob der radikale Sparkurs langfristig die Wettbewerbsfähigkeit stärkt oder kurzfristige Gewinnoptimierung über Innovation stellt. Die NASDAQ-notierte Aktie könnte unter Volatilität leiden, bis konkrete Erfolge der Umstrukturierung sichtbar werden – insbesondere angesichts des Drucks durch Konkurrenten wie TSMC und AMD im Foundry-Geschäft.
Die Pläne unterstreichen einen tiefgreifenden Kulturwandel bei Intel: Vom einstigen Technologieführer zum Sanierungsfall, dessen Zukunft nun an der Fähigkeit hängt, sich im KI-Zeitalter neu zu erfinden.