Wettbewerbssituation in China
- Marktanteilsverluste deutscher Hersteller: Im chinesischen Markt haben deutsche Autobauer wie VW, BMW und Mercedes im ersten Quartal 2025 weiter Absatz eingebüßt: VW verlor 7 %, BMW 17 % und Mercedes 10 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz großer Ankündigungen zur E-Mobilitätsoffensive konnte VW seinen Marktanteil in China nicht signifikant steigern; der Anteil deutscher Marken lag 2024 bei nur fünf Prozent und sank sogar noch.
- Aufstieg chinesischer Hersteller: Chinesische Unternehmen wie BYD sind zum Weltmarktführer bei Elektroautos (Stromer) und Hybriden aufgestiegen. BYD hat mit seinem Angebot den deutschen Herstellern deutlich den Rang abgelaufen, obwohl das Unternehmen in Deutschland bislang keinen großen Erfolg hat. Auch Geely ist mit einem Marktanteil von etwa 13 % neuer Marktführer im chinesischen Automarkt geworden, während VW auf Platz drei rutschte.
- Technologischer Vorsprung Chinas: Die chinesische Automobilindustrie entwickelt sich technologisch rasant weiter – etwa beim autonomen Fahren. In Städten wie Shenzhen fahren bereits autonome Fahrzeuge und Robotaxis ohne Fahrer im regulären Straßenverkehr. Zudem setzen chinesische Firmen stark auf Softwareentwicklung, KI-Systeme sowie vernetzte Fahrzeuge, was die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich erhöht.
Strategische Reaktionen von Volkswagen
- Verlagerung der Entwicklung nach China: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, verlagert Volkswagen Teile seiner Elektroautoentwicklung direkt nach China. Dies soll helfen, schneller auf lokale Anforderungen reagieren zu können und näher am dynamischen Innovationszentrum zu sein.
- Große E-Mobilitätsoffensive geplant: Bis 2027 plant VW mehr als 20 neue Stromer und Hybridmodelle speziell für den chinesischen Markt einzuführen. Dennoch bleibt unklar, ob dies angesichts des starken Wettbewerbs ausreichen wird.
Auswirkungen für die deutsche Automobilindustrie
Der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Hersteller führt zu:
- Sinkenden Verkaufszahlen deutscher Marken in einem der wichtigsten globalen Märkte.
- Druck auf die Margen durch Preiskämpfe.
- Notwendigkeit intensiver Investitionen in Technologie (insbesondere Software/KI) zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.
Diese Entwicklungen könnten mittelbar auch negative Auswirkungen auf den Aktienkurs von Volkswagen haben, da sinkende Umsätze oder Margen sowie ein Verlust an Marktmacht Investoren verunsichern können.
Zusammenfassung: Die deutsche Autoindustrie kämpft mit wachsender Konkurrenz aus China vor allem im Bereich Elektromobilität. Während traditionelle deutsche Hersteller wie Volkswagen ihre Präsenz durch Produktoffensiven stärken wollen und Entwicklungsaktivitäten nach China verlagern, verlieren sie dennoch kontinuierlich Marktanteile an innovative heimische Anbieter wie BYD oder Geely. Technologische Fortschritte insbesondere bei autonomem Fahren verschärfen diesen Wettbewerb zusätzlich – eine Herausforderung mit direkten Folgen für Umsatzentwicklung und Börsenbewertung großer deutscher Autobauer.