Das „Todeskreuz“ ist ein technisches Chartmuster, das Anleger:innen als Warnsignal für potenzielle Kursrückgänge dient. Es entsteht, wenn der gleitende 50-Tage-Durchschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt und sich beide Linien schneiden. Dieses Muster tritt typischerweise in turbulenten Marktphasen auf und deutet auf einen längerfristigen Abwärtstrend hin.
Aktuelle Situation (April 2025)
- S&P 500: Das Todeskreuz wurde im April 2025 bestätigt – zuletzt trat es hier während der Corona-Krise (März 2020) und im März 2022 auf, gefolgt von erheblichen Verlusten.
- Nasdaq 100 & Tesla: Die Formation zeigte sich am 14. April; historisch folgten darauf bis zu 25% Kursverluste.
- Bitcoin: Trotz des Todeskreuzes Anfang April stieg die Kryptowährung anschließend um 7%, was die begrenzte Prognosekraft des Musters unterstreicht.
- Einzelaktien: Disney, Bank of America und Delta Air Lines stehen vor dem Muster, während Nvidia seit dessen Auftreten bereits um ~12% fiel.
Expertenmeinungen
- BofA Securities: Paul Ciana betont die Relevanz des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts – ein Absinken könnte das aktuelle Jahrestief des S&P 500 erneut testen lassen.
- Piper Sandler: Craig Johnson sieht das Todeskreuz als nachlaufenden Indikator, der oft eine Erholungsrally ankündigt statt weiterer Verluste.
- Gemischte Signale: Während frühere Todeskreuze im S&P 500 uneindeutige Folgen hatten (z.B. März 2020: anschließender Aufschwung), warnen Analysten aktuell vor Handelskonflikten als zusätzlichem Risikofaktor.
Praktische Implikationen für Privatanleger:innen
Aspekt | Handlungsempfehlung |
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Risikomanagement | Stop-Loss-Orders prüfen oder Portfolios absichern (z.B. via Put-Optionen) |
Opportunitäten | Bei stark gefallenen Titeln wie Nvidia langfristige Einstiegspunkte analysieren |
Diversifikation | Rohstoffe oder defensive Sektoren als Gegenpol zu Tech-Aktien erwägen |
Für Bitcoin zeigt das jüngste Beispiel, dass fundamentale Faktoren (wie ETF-Zulassungen) technische Signale überlagern können – hier bleibt eine differenzierte Betrachtung essenziell.
Die aktuelle Unsicherheit unterstreicht die Notwendigkeit eines disziplinierten Investmentplans mit klaren Exit-Regeln – besonders bei volatilen Assets wie Kryptowährungen oder Einzelaktien mit hohem Beta-Faktor.