24.04.2025

First Solar profitiert von Anti-Dumping-Zöllen auf Solarimporte

Die Einführung von Anti-Dumping-Zöllen auf Solarzellen aus Südostasien hat die First Solar-Aktie spürbar beflügelt, wie aktuelle Entwicklungen zeigen. Die US-Regierung verhängte Strafzölle von bis zu 3.500% für Importe aus Kambodscha und weiteren Ländern, um chinesische Hersteller zu sanktionieren, die über Tochterfirmen in der Region operieren. Dies verschafft dem US-Solarhersteller einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Marktposition und unmittelbare Auswirkungen

First Solar profitiert als einer der letzten großen Solarmodulproduzenten mit US-Fertigungsstätten direkt von den Handelsbarrieren. Die Zölle verteuern asiatische Importe massiv, was First Solars preisliche Wettbewerbsfähigkeit stärkt – ein Faktor, der sich im jüngsten Kursanstieg um bis zu 3,56% auf 122,34 Euro widerspiegelt. Analysten verweisen zudem auf die robuste Finanzlage des Unternehmens:

  • Umsatz: 4,2 Mrd. USD
  • Bruttomarge: 44,2%
  • Schuldenquote: Niedrig

Langfristige Risiken und Analysteneinschätzungen

Trotz des kurzfristigen Rückenwinds warnen Kritiker vor einer möglichen Nachfragedämpfung durch höhere Projektkosten. Sollten die Zölle zu einem Preisanstieg bei Solarsystemen führen, könnte dies den Ausbau erneuerbarer Energien in den USA verlangsamen – ein Szenario mit potenziell negativen Folgen auch für First Solar.

Die Einschätzungen zur Aktie divergieren: Während einige Quellen eine beginnende Trendwende sehen (Kurszielentwicklungen werden implizit positiv bewertet), betonen andere technische Indikatoren wie einen möglichen „Trigger für eine Bodenbildung“. Ungeklärt bleibt zudem das politische Risiko: Handelsstreitigkeiten könnten weitere Eskalationsstufen erreichen oder internationale Gegenmaßnahmen provozieren.

Fazit: Chancen vs. Unsicherheiten

Die aktuellen Zölle stärken First Solar zwar operativ und finanziell, doch die langfristige Bewertung hängt davon ab:

Faktor Positiv Negativ
Preispolitik Höhere Margen durch geringeren Importdruck Nachfragerisiko bei Systempreissteigerungen
Politisches Umfeld Schutz vor Dumpingpraktiken Gefahr weiterer Handelskonflikte

Letztlich dürfte die Quartalsberichterstattung Ende April entscheidende Hinweise liefern – insbesondere zur Kapazitätsauslastung und Auftragslage post Zollerhöhung.