24.04.2025

Optimismus der Bundesbank: Preisstabilität in Europa in Sicht

Bundesbank sieht Fortschritte bei der Preisstabilität

Am 23. April 2025 äußerte sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel optimistisch über die Preisstabilität in Europa. Er prognostizierte, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch in diesem Jahr ihr Inflationsziel von rund zwei Prozent erreichen könnte. Der aktuelle Stand der Inflation lag im März bei 2,2 Prozent und damit nahe an diesem Zielwert. Nagel lobte die Arbeit der EZB in den vergangenen zwei Jahren und sieht den eingeschlagenen Weg als vielversprechend an.

Wirtschaftliche Risiken und US-Anleihemarkt

Obwohl die Aussicht auf Preisstabilität optimistisch stimmt, warnte Nagel vor wirtschaftlichen Risiken. Für Deutschland schloss er eine leichte Rezession nicht aus, da die weltwirtschaftliche Lage insgesamt heikel sei. Besondere Besorgnis äußerte er über die Unruhen am US-Anleihemarkt, wo jüngst Zweifel an der Stabilität der US-Staatsanleihen als “sicherer Hafen” aufgekommen sind.

Nagel betonte, dass diese Unsicherheiten keine gute Nachricht für die globalen Finanzmärkte darstellen und überwunden werden müssen, da die Stabilität des US-Staatsanleihenmarktes für das weltweite Finanzsystem essenziell ist.

Unabhängigkeit der Zentralbanken und politische Einflüsse

Nagel unterstrich die Bedeutung der Unabhängigkeit von Notenbanken, um das Vertrauen in die Geldpolitik aufrechtzuerhalten. Er kritisierte politische Einmischungen, insbesondere die Angriffe des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf Fed-Chef Jerome Powell, die zu Marktunruhen führten.

Relevanz für Anleger

Für Anleger sind diese Entwicklungen bedeutsam: Die Perspektive auf baldige Preisstabilität könnte Zinssenkungen oder wenigstens eine Stabilisierung der Zinsentwicklung erleichtern. Doch es ist auch Vorsicht geboten im Hinblick auf mögliche Rezessionen und Unsicherheiten im Anleihemarkt. Diese Faktoren können die Inflationserwartungen und Renditen stark beeinflussen. Anleger sollten daher die Inflationsentwicklung sowie geopolitische und marktbezogene Risiken genau im Auge behalten.