Handelspolitik und Zölle
Trump hat bereits 20-prozentige Zölle auf EU-Warenexporte temporär ausgesetzt, doch die grundsätzliche Ausrichtung bleibt protektionistisch. Der von ihm proklamierte „Befreiungs- oder Reziprozitätstag“ am 2. April 2025 markiert den Startschuss für Verhandlungen mit Maximalforderungen, was kurzfristig zu Marktvolatilität führte. Langfristig könnte dies jedoch die europäische Integration beschleunigen, da Länder gezwungen sind, ihre Handelsregeln anzupassen und den Binnenmarkt zu stärken.
Währungspolitik und Dollar-Schwächung
Trumps Absicht, den US-Dollar strategisch zu schwächen, zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Exporte zu erhöhen. Dies könnte Kapitalströme in andere Währungen umlenken und Devisenmärkte destabilisieren. Für europäische Exporteure bedeutet ein schwächerer Dollar jedoch gleichzeitig höheren Preisdruck.
Fiskal- und Steuerpolitik
Während die USA fiskalpolitisch bremsen, lockert Europa seine Haushaltspolitik – eine Divergenz mit globalen Wechselwirkungen. Trumps geplante Steuerreformen könnten US-Unternehmen entlasten, gleichzeitig aber durch Kürzungen im öffentlichen Sektor, z.B. bei Forschungsbudgets, langfristige Wachstumsrisiken schaffen.
Auswirkungen auf Europa
Laut dem Bericht „Trump The Unifier“ des Research-Unternehmens BCA könnte Trumps Politik indirekt dazu führen, dass die EU:
- Koordinierte fiskalische Unterstützung verstärkt einsetzt,
- Die EZB geldpolitische Lockerungen vornimmt (Zinssenkungen),
- Einen neuen Integrationsschub im Binnenmarkt erfährt – etwa durch harmonisierte Regulierung oder gemeinsame Investitionsprogramme.
Risiken für Wissenschaft und Innovation
Trumps „Project 2025“ sieht drastische Kürzungen bei Hochschulen und Forschungsbehörden vor sowie politisch motivierte Eingriffe in Forschungsthemen. Dies gefährdet nicht nur US-Innovationskapazitäten, sondern auch internationale Kooperationen.
Strategische Empfehlungen für Anleger
Bereich | Maßnahmen |
---|---|
Aktienmärkte | Volatilität einkalkulieren; Sektoren mit Exportabhängigkeit überprüfen |
Währungsrisiko | Diversifikation in Nicht-Dollar-Assets prüfen |
Europäische Bonds | EZB-Lockerungserwartung nutzen (Zinsänderungsrisiko beachten) |
Infrastruktur | Chinas geplante Großprojekte als Gegenpol zu US-Protektionismus im Auge behalten |
Die Kombination aus handelspolitischer Unsicherheit und währungspolitischen Experimenten erfordert eine agile Portfoliostrategie mit Fokus auf Resilienz gegenüber geopolitischen Schocks.