Am 28. April 2025 verzeichnete die Nagarro-Aktie einen dramatischen Kursverlust von bis zu 11,6 % und fiel auf 59,20 Euro. Der Grund war die Verschiebung der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2024 und des Geschäftsberichts, ursprünglich für den 30. April geplant, nun jedoch auf den 29. April (vorläufige Ergebnisse) und den 15. Mai 2025 (vollständiger Bericht) vertagt. Laut Unternehmen sind komplexe Fragestellungen zur Umsatzrealisierung der Grund, die mit dem neuen Abschlussprüfer geklärt werden müssen.
Hintergründe und Auswirkungen
Die Bank Oddo BHF reagierte umgehend mit einer Herabstufung des Ratings von „Outperform“ auf „Neutral“. Zudem steht der Ausschluss aus dem SDax im Raum, sollte die Verzögerung fortdauern. Dies könnte ähnliche Folgen haben wie zuvor bei Varta und Evotec. Eine pünktliche Berichtsvorlage ist für den Indexverbleib unerlässlich. Fragen zur korrekten Erfassung von Übernahmen und zur EBITDA-Berechnung stehen im Raum, obwohl Nagarro eine stabile operative Performance betont.
Marktreaktionen im Detail
Die Aktie fiel vom Sechs-Monats-Hoch bei 102,80 Euro zeitweise auf unter 59 Euro, was einem Verlust von über 40 % in wenigen Monaten entspricht. Hohe Handelsvolumina, beispielsweise am 23. April mit rund 14.949 gehandelten Stück zu einem Durchschnittspreis von 68,34 €, deuten auf Unsicherheiten hin.
Diese Situation verdeutlicht die Empfindlichkeit der Märkte gegenüber Transparenzproblemen bei wachstumsstarken IT-Dienstleistern, insbesondere wenn Indexzugehörigkeiten infrage stehen. Anleger werten die Verzögerung als Hinweis auf mögliche Bilanzrisiken oder Governance-Schwächen.