Marktentwicklung und wirtschaftlicher Kontext
Trotz gemischter makroökonomischer Daten halten die globalen Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend unvermindert bei. Die US-Berichtssaison erreichte in KW 18–19 ihren Höhepunkt, wobei die Ergebnisse großer Kapitalisierungsunternehmen maßgeblich zur Stabilität beitrugen. In Europa bleibt das BIP-Wachstum für 2025 mit prognostizierten +1 % verhalten, während die USA mit einer schwächeren Konjunktur (-0,3 % im Schnellschätzer) kämpfen.
Treiber des Optimismus
- Zollerleichterungen: Spekulationen über reduzierte US-Automobilzölle entlasteten Handelskonflikte und stützten die Risikobereitschaft.
- EZB-Zinspolitik: Erwartete Zinssenkungen um bis zu 100 Basispunkte bis Jahresende 2025 (Beginn im Juni) mildern Kapitalkosten und stützen Unternehmensgewinne.
- S&P-500-Prognosen: Goldman Sachs rechnet mit einem Anstieg auf 6.500 Punkte bis Ende 2025, getrieben von moderatem Gewinnwachstum und stabilen Renditen – trotz Eventrisiken wie universellen Zöllen oder steigenden Anleiherenditen.
Risiken und Herausforderungen
- Handelspolitik: Noch nicht finalisierte Zollabkommen bergen Unsicherheit; bereits eingepreiste Erwartungen könnten bei Enttäuschung korrigiert werden.
- Sektorale Verschiebungen: Die Dominanz der „Magnificent Seven“ (Tech-Giganten) schwächt sich laut Prognosen weiter ab (+7 % Outperformance vs. S&P-Rest), was breitere Marktbeteiligung erfordert.
Strategische Empfehlungen für Anleger
- M&A-getriebene Werte: Unternehmen profitieren von erwarteter Belebung der Übernahmeaktivitäten unter neuer US-Regierungspolitik.
- KMU-Fokus: Kleine und mittlere Unternehmen könnten von lokalen Konjunkturimpulsen profitieren, insbesondere in zollsensiblen Branchen.
Die aktuelle Phase unterstreicht die Notwendigkeit selektiver Allokation bei gleichzeitiger Beachtung makroökonomischer Frühindikatoren wie Leitzinsentscheidungen und Handelsdaten.