Matthias Ruddecks Ansatz spiegelt eine klassische Value-Investing-Strategie wider, die in volatilen Märkten besonders relevant ist. Hier die Kernpunkte:
1. Tech-Hype vs. Substanz
- Risiken des Tech-Sektors: Viele Tech-Aktien sind aktuell stark überbewertet (hohes KGV), was bei Zinsänderungen oder Gewinnrückgängen zu Korrekturen führen kann.
- Chancen bei Value-Titeln: Unterbewertete Unternehmen (z.B. aus traditionellen Branchen wie Industrie, Energie oder Gesundheitswesen) bieten oft stabile Cashflows und Dividenden – bei geringerem Risiko.
2. Wie findet man “Sweet Spots”?
- KGV unter Branchendurchschnitt: Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von <15 kann auf Unterbewertung hindeuten.
- Starke Bilanzkennzahlen: Hohe Eigenkapitalrendite (ROE >15%), niedrige Verschuldung und positive Free Cashflows sind Schlüsselindikatoren.
- Katalysatoren identifizieren: Beispielsweise bevorstehende Produktlaunches, Restrukturierungen oder regulatorische Änderungen.
3. Beispiele für unterbewertete Sektoren (2023/24)
- Energie: Ölkonzerne mit hoher Dividendenrendite trotz Energiewende-Übergang.
- Finanzdienstleister: Regionalbanken mit stabiler Kreditnachfrage und attraktiven Bewertungen nach der Zinswende.
- Industrieautomation: Hidden Champions der Robotik-Branche mit Nischenmärkten.
🛠️ Praxistipps für Anleger:innen
- Diversifikation nutzen: Value-ETFs wie der iShares MSCI World Value Factor können den Einstieg erleichtern.
- Contrarian-Mindset entwickeln: Gezielt Sektoren prüfen, die aktuell medienseitig wenig Beachtung finden.
- Langfristig denken: Value-Aktien benötigen oft 12–24 Monate, bis sich ihr Potenzial entfaltet.
Ruddecks Rat erinnert an Warren Buffetts Prinzip: “Sei ängstlich, wenn andere gierig sind – und gierig, wenn andere ängstlich sind.” In Zeiten von KI-Euphorie lohnt es sich bewusst gegen den Strom zu schwimmen – allerdings immer mit fundierter Due Diligence! 💡