Die aktuelle Rally hat den DAX über 23.000 Punkte getrieben, wobei die Erholung nach der „Liberation Day-Delle“ als besonders dynamisch beschrieben wird – über 4.000 Punkte in weniger als vier Wochen. Die Nähe zum Rekordhoch von 23.476 Punkten bleibt im Fokus, allerdings signalisierte der X-Dax am Morgen des 6. Mai ein leichtes Minus von 0,15 % auf 23.309 Punkte.
Zentrale Termine und Prognosen
- Auftragseingänge Industrie (7. Mai): Die Commerzbank erwartet einen Anstieg um 1,5 % gegenüber Februar, auch bei der Kernkomponente ohne Großaufträge.
- US-Zinsentscheid (7. Mai): Die Fed wird voraussichtlich den Leitzins unverändert bei 4,25–4,5 % belassen – trotz politischem Druck aus dem Weißen Haus.
- Industrieproduktion/Exporte Deutschland (8. Mai): DekaBank verweist auf vorgezogene US-Importe zur Zollumgehung, die das BIP-Wachstum im Q1 stützten und März-Exporte beflügelten.
Risiken und Chancen für Anleger
Die Commerzbank sieht in möglichen Rücksetzern aufgrund von Handelskonflikten eine Investitionschance, falls Trump als „Dealmaker“ agiert. Gleichzeitig warnen Analysten vor einer „überhitzten“ Erholungsrally: Eine rasche Rückkehr zu Höchstständen gilt trotz positiver Konjunktursignale als unwahrscheinlich.
Implikationen für private Investoren
Der Fokus liegt auf drei Aspekten:
- Zinspolitik: Das Festhalten der Fed an höheren Zinsen könnte kurzfristig Volatilität erhöhen, langfristig aber Stabilität signalisieren.
- Handelsdynamik: Vorgezogene Lieferungen und Zollstrategien könnten weiterhin Saisoneffekte in Exportdaten prägen – relevant für Branchen wie Maschinenbau oder Chemie.
- Technische Marktanalyse: Der DAX zeigt zwar Momentum, benötigt aber klare Impulse (z.B., Einigung im US-Handelsstreit), um Rekordniveaus nachhaltig zu brechen.
Für Sparer bedeutet dies eine Abwägung zwischen kurzfristiger Gewinnmitnahme und langfristiger Positionierung in zollresistenten Sektoren wie Technologie oder Gesundheitswesen.