Neuausrichtung der ESG-Strategie durch Euronext
Die europäische Börse Euronext hat eine umfassende Überarbeitung ihrer ESG-Strategie angekündigt, um gezielt europäische Unternehmen aus dem Verteidigungssektor zu fördern. Diese Veränderungen stehen im Zusammenhang mit den aktuellen geopolitischen Entwicklungen und dem wachsenden Bedürfnis Europas nach strategischer Autonomie in den Bereichen Energie, Sicherheit und Geostrategie.
Wesentliche Änderungen der ESG-Strategie
Umbenennung und Neudefinition von ESG: In Zukunft wird ESG bei Euronext mit „Energie, Sicherheit und Geostrategie“ gleichgesetzt, um die Kapitalmärkte an den strategischen Autonomiezielen Europas auszurichten. Neue Indizes sollen dabei helfen, Unternehmen abzubilden, die die Resilienz in den Bereichen Energie, Verteidigung, Technologie und Infrastruktur stärken.
Regulatorische Anpassungen: Die Ausschlusskriterien werden auf verbotene Rüstungsaktivitäten beschränkt, um Investitionen in den Verteidigungssektor zu erleichtern. Zudem werden die neuen ESMA-Richtlinien für ESG-Fonds berücksichtigt.
Förderung des Sektors: Mit der Einführung der IPOReady-Lösung im Jahr 2025 sollen Börsengänge für Unternehmen aus dem Verteidigungssektor erleichtert werden. In Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank will Euronext zudem KMU im Bereich Luftfahrt und Verteidigung gezielt unterstützen.
Marktauswirkungen
Die Förderung könnte zu positiven Effekten auf die Aktienkurse führen, wie einer erhöhten Nachfrage nach Aktien europäischer Rüstungsunternehmen und verbessertem Zugang zu Kapitalmärkten. Insgesamt dürften die Maßnahmen das Investitionsumfeld beleben und mehr Transparenz bei nachhaltigen Investments im Verteidigungsbereich schaffen.