Hintergrund und Ursachen der Umbenennungen
Hunderte vermeintlich grüne Fonds und ETFs müssen sich aufgrund neuer EU-Leitlinien umbenennen. Diese Verordnungen, die im vergangenen Jahr in Kraft traten, zielen darauf ab, die Transparenz und Genauigkeit bei der Bezeichnung von nachhaltigen Investitionen zu erhöhen. Bis zum 21. Mai 2025 müssen bestehende Fonds und ETFs ihre Namen anpassen, wenn sie nicht den strengen Kriterien der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) entsprechen.
Auswirkungen auf Anleger und Sparer
Die Umbenennungen betreffen mindestens 150 Milliarden Euro Anlegergeld, was bedeutet, dass ein erheblicher Teil des Marktes von diesen Änderungen betroffen ist. Die Notwendigkeit zur Umbenennung resultiert häufig daraus, dass der Inhalt der Fonds nicht den Erwartungen und Standards entspricht, die mit Begriffen wie “Klima” oder “nachhaltig” verbunden sind. Dies kann das Vertrauen der Anleger in solche Produkte beeinträchtigen, da es den Eindruck erweckt, dass die Fonds nicht so nachhaltig sind, wie beworben.
Regulatorische Vorgaben
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat Leitlinien für die Benennung von ESG-Fonds (Environmental, Social, Governance) herausgegeben. Diese Regeln schreiben vor, dass der Begriff “Sustainability” nur noch verwendet werden darf, wenn mindestens 50 % der Vermögenswerte in nachhaltige Investitionen gemäß der SFDR investiert sind. Fondsanbieter wie Dimensional haben sich entschieden, ihre Fondsbezeichnungen anzupassen, um die Kohlenstoff- und ESG-Ziele besser zum Ausdruck zu bringen.
Ausblick und Prognosen
Laut Morningstar werden voraussichtlich 30 bis 50 % aller in der EU ansässigen ESG-Fonds ihre Namen bis Mitte 2025 ändern müssen. Diese Entwicklung zeigt, dass die regulatorischen Anforderungen eine weitreichende Umgestaltung des Marktes für nachhaltige Investitionen bewirken. Anleger sollten sich über die tatsächlichen Inhalte und Ziele der Fonds informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Implikationen für Anleger
Die Umbenennungen können zu einer erhöhten Transparenz führen, was langfristig das Vertrauen in den Markt stärken könnte. Allerdings besteht das Risiko, dass Anleger durch die vorübergehende Unsicherheit verunsichert werden. Es ist wichtig, dass Anleger sich über die neuen Bezeichnungen und die dahinterstehenden Strategien informieren, um sicherzustellen, dass ihre Investitionen mit ihren Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen.