25.05.2025

Finanzmarktüberblick Mai 2025: Erholung und Herausforderungen

Der ZEW-Index zeigt im Mai 2025 eine deutliche Erholung und ist wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt. Besonders in der Eurozone haben sich die Konjunkturerwartungen spürbar aufgehellt, während auch in den USA die Erwartungen steigen. Diese positive Entwicklung steht im Kontrast zur Prognose für Belgien, wo die Wirtschaftsaktivität für 2025 auf 0,8 Prozent verlangsamen dürfte – hauptsächlich aufgrund hoher globaler Unsicherheit und rückläufiger Exporte. Die Aktienmärkte erleben 2025 eine wahre Achterbahnfahrt. Während verbesserte konjunkturelle Perspektiven für eine Fortsetzung der Hausse sprechen, gibt es gleichzeitig mahnende Stimmen zur Vorsicht. Der DAX konnte trotz Volatilität ein neues Allzeithoch erreichen, unterstützt durch eine positive Berichtssaison für das erste Quartal 2025 sowohl in den USA als auch in Europa. Die US-Notenbank Fed befindet sich in einer herausfordernden Situation. Angesichts anhaltend hoher Inflation und einer noch relativ stabilen Konjunktur hat sie den Leitzins unverändert belassen. Die Finanzmärkte rechnen mit bis zu drei weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr, was jedoch von Experten als zu optimistisch eingeschätzt wird. Die eingeführten Zölle und die erwartete Abwertung des US-Dollars dürften zu einer anhaltend hohen Inflation führen. In Europa entwickelt sich die Situation entgegengesetzt: Die EZB hat ihren Leitzins im April bereits zum siebten Mal gesenkt und dabei auf zunehmende Konjunkturrisiken verwiesen. Für dieses Jahr werden zwei weitere Zinssenkungen erwartet, was die Zinsdifferenz zu den USA weiter vergrößern dürfte. Allerdings könnte dieser Zinssenkungszyklus nur von begrenzter Dauer sein, da die EZB den Einlagensatz voraussichtlich bis zum Frühsommer auf ein annähernd neutrales Niveau von 2,00 Prozent bis 2,25 Prozent senken wird, bevor die konjunkturelle Aufhellung und die damit verbundene Reflationierung der Eurozone wieder in den Vordergrund rücken. Der seit Mitte 2023 anhaltende Entspannungstrend bei den Inflationsraten dürfte 2025 auslaufen. Experten gehen davon aus, dass die Kerninflationsrate der Eurozone im ersten Halbjahr vorübergehend unter die 2,0 Prozent-Marke fallen, aber bereits im zweiten Halbjahr wieder darüber steigen wird. Die konjunkturelle Wiederbelebung trifft europaweit auf einen engen Arbeitsmarkt, was zu lohngetriebenen Preissteigerungen führen könnte. Zusätzlich werden aufgrund der weltweit anziehenden Industriekonjunktur kräftige Preisanstiege bei Industriemetallen erwartet.