Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung vom 6. und 7. Mai 2025 zeigt, dass der Handelskrieg unter der Führung von Trump erhebliche Unsicherheit für die US- Geldpolitik erzeugt hat. Die Mitglieder der Federal Reserve betonten die Notwendigkeit einer “vorsichtigen Herangehensweise” in Anbetracht dieser Unsicherheiten und sind gut positioniert, um auf mehr Klarheit über die wirtschaftlichen Aussichten zu warten.
Wesentliche Punkte aus dem Protokoll
- Nahezu alle Teilnehmer sehen das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweisen könnte als ursprünglich erwartet.
- Es besteht ein schwieriger Zielkonflikt: Sollte die Inflation länger hoch bleiben, während das Wachstum und die Beschäftigung schwächer werden, stehen schwierige Kompromisse an.
- Die Unsicherheiten durch den Handelskrieg führen dazu, dass die Fed ihre Zinspolitik mit Bedacht steuert und voraussichtlich vor September keine Zinssenkungen plant.
Marktreaktionen auf das Protokoll waren zunächst sehr gering, was darauf hindeutet, dass diese Einschätzungen bereits weitgehend eingepreist sind. Zudem wird das Verhalten an den Aktienmärkten auch durch den Handelskrieg beeinflusst: Der sogenannte „TACO-Trade“ zeigt, wie Investoren bei Zolldrohungen von Trump auf Kurseinbrüche reagieren, um günstig einzukaufen in Erwartung einer Aussetzung oder Abschwächung dieser Maßnahmen.
Zusammenfassende Betrachtung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Handelskrieg unter Trump zu erhöhter Unsicherheit in Bezug auf die Inflationsentwicklung und das Wirtschaftswachstum führt. Dies veranlasst die Fed zu einer vorsichtigen Geldpolitik und einer abwartenden Haltung gegenüber weiteren Zinsschritten. Diese Unsicherheiten können auch zukünftige Marktentwicklungen beeinflussen – sei es im Anleihemarkt durch Zinsentscheidungen oder im Aktienmarkt durch spekulative Reaktionen auf Zollankündigungen.