Wall-Street-Strategen prognostizieren für 2025, dass europäische Aktien die US-Werte übertreffen könnten – eine Entwicklung, die für private Investoren, Sparer und Kleinanleger von großer Bedeutung ist. Diese Einschätzung basiert auf mehreren Faktoren und Marktbeobachtungen.
Hintergründe der Prognose
Relative Bewertung und Performance-Potenzial
- Historischer Vergleich: Laut Analysten könnten Europa-Aktien im Jahr 2025 so stark outperformen wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Der Stoxx Europe 600 profitiert dabei von einer soliden Unternehmensperformance und attraktiven Bewertungen im Vergleich zu den teils überhitzten US-Märkten.
- Valuation Gap: Die Bewertungsunterschiede zwischen europäischen und US-Aktien sind aktuell besonders groß. Europäische Unternehmen werden als günstiger eingeschätzt, was bei einer möglichen Rotation in Richtung Value-Anlagen Vorteile bieten könnte.
Makroökonomische Faktoren
- Wachstumsimpulse: Trotz globaler Unsicherheiten, etwa durch politische Entwicklungen in den USA oder geopolitische Spannungen, bleiben Wachstumsimpulse bestehen. Eine Rezession wird laut aktuellen Prognosen vermieden.
- Handelsbeziehungen: Die Entspannung im Zollstreit zwischen USA und EU hat zuletzt positive Signale an die Märkte gesendet. Sowohl Wall Street als auch europäische Indizes profitierten davon.
Auswirkungen auf Anlagestrategien
Diversifikation und Allokation
- US-Anteil im MSCI World: Der Anteil der USA am MSCI-World-Index liegt bei fast 70 %, während ihr Anteil am globalen BIP nur etwa 30 % beträgt. Für global orientierte Investoren bietet sich daher eine stärkere Gewichtung nach BIP anstatt nach Indexgewichtung an, um das Risiko besser zu streuen.
- Chancen in Europa: Die aktuelle Prognose spricht dafür, dass eine Übergewichtung europäischer Aktien sinnvoll sein könnte – insbesondere für Anleger mit einem langfristigen Horizont.
Risiken und Chancen anderer Assetklassen
- Edelmetalle & Kryptoassets: Gold bleibt langfristig attraktiv, da geopolitische Unsicherheiten das Vertrauen in Leitwährungen wie den US-Dollar untergraben können. Auch Bitcoin profitiert von freundlicher Regulierung in den USA sowie von Unsicherheiten am Devisenmarkt; allerdings bleibt die Volatilität hoch.
- Währungseffekte: Ein steigender Dollar kann kurzfristig Druck auf den Euro ausüben, was sich auf Renditen ausländischer Investments auswirken kann.