29.05.2025

EZB senkt Leitzinsen erneut: Auswirkungen und Hintergründe

EZB-Leitzinssenkung: Ein Blick auf die Hintergründe

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht kurz davor, ihre Leitzinsen erneut zu senken. Marktteilnehmer und Analysten erwarten für die kommende Sitzung am 5. Juni 2025 eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte. Dies würde bedeuten, dass der relevante Einlagensatz von aktuell 2,25 Prozent auf 2,0 Prozent sinkt.

Hintergrund und Begründung

Die EZB hat seit Juni 2024 bereits sieben Mal die Leitzinsen gesenkt. Die aktuelle Entscheidung wird durch mehrere Faktoren begünstigt:

  • Nachlassendes Lohnwachstum: Die Tariflöhne in der Eurozone sind deutlich langsamer gestiegen als in den Vorjahren – im ersten Quartal nur noch um durchschnittlich 2,4 Prozent.
  • Sinkende Inflation: Die Inflationsraten haben sich beruhigt; insbesondere die Dienstleistungsinflation ist zurückgegangen. Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes (PMI) deuten auf einen nachlassenden Preisdruck hin.
  • Wirtschaftlicher Gegenwind: Eine schwächere Konjunktur und neue Handelskonflikte, wie die US-Zölle gegen die EU, verstärken den Druck auf die EZB, ihre Geldpolitik weiter zu lockern.

Direkte Auswirkungen

Für Sparer:

  • Geringere Zinserträge durch niedrigere Zinsen auf Spareinlagen.
  • Anpassungen bei Tagesgeld und Festgeld mit potenziell niedrigeren Konditionen.

Für Anleger:

  • Aktienmärkte profitieren, da Aktien im Vergleich zu Anleihen attraktiver werden.
  • Renditechancen bei Unternehmensanleihen steigen, da Kredite günstiger werden.
  • Immobilienmarkt könnte belebt werden durch günstigere Kredite.

Für Bankkunden:

  • Kreditkonditionen verbessern sich möglicherweise, wichtig für Baufinanzierungen.
  • Hypothekenzinsen könnten weiter fallen.

Marktbedingungen und Zusammenfassung

Die erwartete Senkung dürfte insgesamt eine expansive Wirkung entfalten: Günstigere Kredite fördern Investitionen und Konsum, der Euro könnte unter Druck geraten, und das Inflationsrisiko bleibt kontrolliert. Die geplante Leitzinssenkung der EZB ist eine Reaktion auf nachlassendes Lohnwachstum, sinkende Inflation sowie wirtschaftliche Unsicherheiten.