Die Studie von E.ON und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) beleuchtet das erhebliche Potenzial flexibler Energienutzung durch Wärmepumpen, Heimspeicher und Elektroautos für das deutsche Energiesystem – sowohl heute als auch im Jahr 2030. Die Ergebnisse sind insbesondere für Investoren im Energie- und Technologiebereich relevant, da sie aufzeigen, wie diese Technologien die Netzstabilität verbessern und zur Integration erneuerbarer Energien beitragen können.
Zentrale Ergebnisse der Studie
Flexibilitätspotenzial heute und 2030
- 2025: Das Potenzial verschiebbarer Energieverbräuche liegt bei etwa 15,6 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht ungefähr dem Stromverbrauch zweier Großstädte wie München oder Warschau.
- 2030: Das Flexibilitätspotenzial steigt auf rund 30,9 TWh an – genug, um vier Städte von der Größe Münchens zu versorgen oder ein Drittel der öffentlichen Stromerzeugung aus Gaskraftwerken im Jahr 2024 zu ersetzen.
- Technologietreiber: Für das Jahr 2030 werden etwa 3,6 Millionen installierte Wärmepumpen, knapp 5,9 Millionen Elektroautos und rund 4,7 Millionen Heimspeicher erwartet. Diese Geräte ermöglichen es Haushalten und Unternehmen ihren Energieverbrauch gezielt in Zeiten mit günstigem oder besonders grünem Strom zu verlagern.
Bedeutung für das Energiesystem
Mit flexibler Nutzung kann Energie dann verbraucht werden, wenn sie entweder günstiger ist oder besonders viel erneuerbare Energie im Netz verfügbar ist. Dadurch wird die Integration volatiler Erneuerbaren-Quellen wie Wind- und Solarenergie deutlich vereinfacht. Die Studie betont zudem die Rolle intelligenter Steuerungen: Erst durch digitale Vernetzung kann das volle Flexibilitätspotenzial ausgeschöpft werden.
Auswirkungen auf Investoren
Für Investoren bieten sich mehrere Chancen:
- Neue Geschäftsmodelle: Dienstleistungen rund um flexible Laststeuerung (z.B. Demand Response), intelligente Ladeinfrastruktur für E-Autos sowie Speicherlösungen gewinnen an Bedeutung.
- Technologieentwicklung: Der Bedarf an innovativen Lösungen zur Steuerung von Wärmepumpen, Heimspeichern und E-Autos wächst.
- Netzausbau & Infrastruktur: Um die Flexibilität optimal nutzen zu können, sind Investitionen in den Ausbau digitaler Netze sowie in Speichertechnologien notwendig.
Kontext: Entwicklung des Gesamtstrommarkts
Laut Prognosen soll bis zum Jahr 2030 bereits ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs flexibel gesteuert werden können; bis zum Jahr 2045 könnte dieser Anteil sogar auf fast neunzig Prozent steigen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung flexibler Verbrauchertechnologien für eine erfolgreiche Energiewende.
Zusammenfassung
Die Untersuchung zeigt eindrücklich: Wärmepumpen, Heimspeicher und Elektroautos bieten ein enormes Potenzial zur Stabilisierung des deutschen Stromsystems – vorausgesetzt ihre Nutzung wird intelligent gesteuert. Für Investoren bedeutet dies neue Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Technologieentwicklung über Dienstleistungen bis hin zum Netzausbau.