04.06.2025

Die globale Schuldenkrise: Ursachen, Auswirkungen und Perspektiven

Globale Entwicklung der Staatsverschuldung

Die aktuelle weltweite Schuldenpolitik ist geprägt von einem beispiellosen Anstieg der Staatsverschuldung, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer betrifft. Die Nachricht, dass Staaten „wie entfesselt“ neue Schulden aufnehmen, spiegelt sich in den aktuellen Daten und Analysen wider.

Rekordwerte bei globaler Verschuldung: Die globale Verschuldung hat im ersten Quartal 2025 einen neuen Rekordwert von über 324 Billionen US-Dollar erreicht. Allein in diesem Zeitraum stieg die Verschuldung um rund 7,5 Billionen Dollar – das ist mehr als viermal so viel wie der durchschnittliche Quartalsanstieg seit Ende 2022.

Treiber des Anstiegs: Besonders China, Frankreich und Deutschland haben maßgeblich zum weltweiten Schuldenanstieg beigetragen. In diesen Ländern wurden sowohl staatliche als auch private und unternehmerische Schulden aufgenommen.

Auswirkungen des schwächeren Dollars: Die Abwertung des US-Dollars gegenüber wichtigen Handelspartnern hat den Wert der in Dollar notierten Schulden erhöht. Gleichzeitig wirkte sie für einige Entwicklungsländer als Puffer gegen externe Schocks.

Situation in Deutschland

Kreditaufnahme und Kreditbestand: Bis Ende Februar 2025 hatte die Bundesregierung brutto rund 65 Milliarden Euro an Krediten aufgenommen (inklusive Sondervermögen). Der gesamte Kreditbestand belief sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 1.688 Milliarden Euro.

Staatsverschuldungsquote: Laut Internationalem Währungsfonds lag die deutsche Staatsverschuldung im vergangenen Jahr bei etwa 62 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Investitionen in Rüstung und Infrastruktur: Deutschland plant große Summen für Rüstungsausgaben sowie Infrastrukturprojekte bereitzustellen. Diese Ausgaben werden über zusätzliche Kreditaufnahmen finanziert.

Auswirkungen auf Wirtschaftspolitik und Anlageentscheidungen

Wirtschaftspolitische Herausforderungen: Der massive Anstieg der Staatsverschuldung zwingt Regierungen dazu, ihre Finanzpolitik anzupassen – insbesondere wenn politische Unsicherheiten oder Handelskonflikte bestehen bleiben. Konjunkturstimulierende Maßnahmen könnten notwendig werden.

Blockierte Entwicklung durch Zinslasten: Viele verschuldete Staaten zahlen täglich mehr als eine Milliarde US-Dollar an ausländische Gläubiger zurück – Gelder, die für Investitionen in Bildung oder Gesundheit fehlen könnten.

Potenzielle Risiken für Investoren: Hohe Staatsschulden können zu steigenden Zinsen führen oder das Vertrauen in die Bonität einzelner Länder beeinträchtigen. Für Anleger bedeutet dies ein erhöhtes Risiko bei Investitionen in Staatsanleihen oder anderen festverzinslichen Wertpapieren.

  • Eine expansive Fiskalpolitik kann kurzfristig Wachstum fördern und bestimmten Branchen zugutekommen (z.B. Bauwirtschaft, Rüstungsindustrie).
  • Langfristig besteht jedoch das Risiko einer höheren Inflation oder einer Belastung künftiger Generationen durch steuerfinanzierte Rückzahlungen.

Zusammenfassende Bewertung

Die aktuelle Politik vieler Staaten – darunter auch Deutschlands – ist geprägt von hoher Neuverschuldung zur Finanzierung großer Projekte wie Rüstungsausgaben und Infrastrukturinvestitionen. Dies führt zu einem historischen Höchststand an globaler Verschuldung mit weitreichenden Folgen für Wirtschaftspolitik, Wachstumspotenziale sowie Chancen und Risiken für Investoren weltweit.