Morgan Stanley: Antizyklisch in US-Aktien investieren
Die renommierte Investmentbank Morgan Stanley empfiehlt aktuell, US-Aktien antizyklisch zu kaufen – also gerade dann, wenn der Markt schwächelt oder Unsicherheiten bestehen. Diese Empfehlung basiert auf zwei zentralen Argumenten.
Lockerung der Geldpolitik und Deregulierung
Morgan Stanley erwartet eine bevorstehende Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank (Federal Reserve), was in der Regel zu niedrigeren Zinsen führt. Niedrigere Zinsen machen Kredite günstiger und können die Unternehmensgewinne ankurbeln, da Unternehmen weniger für ihre Finanzierungen zahlen müssen und Konsumenten mehr ausgeben können. Gleichzeitig sieht Morgan Stanley Vorteile durch mögliche Deregulierungsmaßnahmen, die den Unternehmen zusätzliche Flexibilität verschaffen könnten.
Übergewichtung des US-Marktes
Die Strategie von Morgan Stanley sieht aktuell eine Gleichgewichtung internationaler Märkte vor, jedoch mit einer Übergewichtung des US-Marktes im Vergleich zu gängigen Indizes. Das bedeutet: Trotz globaler Diversifikation sollten Anleger laut Morgan Stanley einen größeren Anteil ihres Portfolios in US-Aktien investieren als es klassische Indizes vorgeben.
Positive Auswirkungen für private Investoren und Kleinanleger
Für private Investoren, Sparer und Kleinanleger könnte diese Entwicklung mehrere positive Effekte haben:
- Kurschancen: Die Erwartungen an steigende Unternehmensgewinne könnten sich in steigenden Aktienkursen widerspiegeln.
- Zinssenkungen: Sinkende Zinsen machen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen attraktiver.
- Deregulierung: Weniger Regulierung kann das Geschäftsumfeld für Unternehmen verbessern und so deren Wachstumspotenzial erhöhen.
Konkrete Prognosen
Morgan Stanley prognostiziert für den S&P 500 bis zum zweiten Quartal 2026 einen Stand von 6.500 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen soll laut Analystenschätzung auf etwa 3,45 % sinken. Der Dollar könnte sich weiter abschwächen, während andere Währungen wie der Euro an Wert gewinnen könnten.
Beispielhafte Einzelwerte
Auch bei einzelnen Titeln zeigt sich das Vertrauen von Morgan Stanley: So wurde das Kursziel für Wells Fargo kürzlich deutlich angehoben – unter anderem aufgrund positiver Wachstumsaussichten im Kreditgeschäft und reduzierter Ausgaben.
Morgan Stanley rät dazu, jetzt antizyklisch in US-Aktien zu investieren – insbesondere wegen erwarteter geldpolitischer Lockerungen (Zinssenkungen) sowie möglicher Deregulierungsvorteile. Für private Investoren bietet dies Chancen auf Kursgewinne bei gleichzeitig attraktiverem Umfeld gegenüber festverzinslichen Anlagen wie Staatsanleihen oder dem schwächelnden Dollar.