Droht der deutschen Industrie eine Metallkrise?
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt vor einer drohenden Metallkrise, die durch temporäre Ausfuhrbeschränkungen von schweren seltenen Erden und Magneten aus China ausgelöst werden könnte. Diese Situation könnte ähnlich weitreichend sein wie die Energiekrise 2022, als Russland seine Gaslieferungen reduzierte. Die Besorgnis des BDI basiert auf der hohen Abhängigkeit der deutschen Industrie von chinesischen Rohstoffen, insbesondere in Branchen wie der Autoindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Energie- und Verteidigungstechnologie.
Hintergrund und Auswirkungen
- Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen: China deckt 99 % des weltweiten Bedarfs an schweren seltenen Erden und 93 % an Magneten ab. Diese Materialien sind entscheidend für die Produktion von E-Motoren, Robotik, Drohnen und anderen kritischen Technologien.
- Exportbeschränkungen: Die chinesische Regierung hat im April Exportkontrollen für seltene Erden eingeführt, was als Reaktion auf Strafzölle der USA gesehen wird. Diese Maßnahmen könnten zu einer akuten Knappheit an diesen Rohstoffen führen.
- Potenzielle Auswirkungen: Wenn China an diesen Beschränkungen festhält, könnte dies zu Produktionsstopps und sektorübergreifenden Problemen führen. Die deutsche Industrie könnte erheblich beeinträchtigt werden, da die Importabhängigkeit von diesen Rohstoffen nicht nur hoch, sondern auch systemkritisch ist.
Mögliche Folgen für die Industrie
- Autoindustrie: Die Produktion von E-Autos könnte durch den Mangel an Magneten für Motoren und andere Komponenten beeinträchtigt werden.
- Maschinen- und Anlagenbau: Die Verfügbarkeit von seltenen Erden und Magneten ist entscheidend für die Herstellung von Robotik und anderen Maschinen.
- Energie- und Verteidigungstechnologien: Diese Branchen sind ebenfalls stark von der Verfügbarkeit dieser Rohstoffe abhängig.
Strategien zur Risikominderung
Um die Risiken einer solchen Krise zu mindern, könnten Unternehmen und Regierungen folgende Strategien verfolgen:
- Diversifizierung der Rohstoffquellen: Die Suche nach alternativen Lieferanten für seltene Erden und Magnete könnte helfen, die Abhängigkeit von China zu reduzieren.
- Forschung und Entwicklung neuer Technologien: Die Entwicklung von Technologien, die weniger auf seltene Erden angewiesen sind, könnte langfristig die Abhängigkeit von diesen Rohstoffen verringern.
- Recycling und Wiederverwertung: Die Förderung des Recyclings und der Wiederverwertung von Metallen könnte ebenfalls dazu beitragen, die Knappheit zu lindern.