10.06.2025

Umfrage zur Werbe-Steuer für Digitalkonzerne: Mehrheit der Deutschen spricht sich aus

Umfrage zur Werbe-Steuer für Digitalkonzerne: Mehrheit der Deutschen spricht sich aus

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des “Stern” zeigt, dass 85 Prozent der Deutschen eine Werbe-Steuer von zehn Prozent für Digitalkonzerne befürworten. Diese breite Unterstützung spiegelt die wachsende Besorgnis wider, dass internationale Tech-Konzerne wie Google und Facebook nicht ausreichend zur Finanzierung der digitalen Infrastruktur und Medienvielfalt beitragen.

Hintergrund und Motivation

Die Forderung nach einer solchen Steuer wurde zuletzt von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer erhoben. Er argumentiert, dass die Einnahmen aus dieser Steuer dem deutschen Medienstandort zugutekommen sollten. Ein ähnliches Modell gibt es bereits in Österreich, wo seit 2020 eine Abgabe von fünf Prozent auf Werbeerlöse erhoben wird.

Auswirkungen auf die finanzielle Landschaft

  • Steuergerechtigkeit: Befürworter argumentieren, dass die Steuer zu mehr Steuergerechtigkeit führen würde, da viele internationale Tech-Konzerne derzeit nur geringe Steuern in Deutschland zahlen.
  • Finanzielle Belastung: Kritiker warnen jedoch vor möglichen Preissteigerungen für Werbekunden und rechtlichen Konflikten mit der EU.
  • Investitionsentscheidungen: Für Sparer und Anleger könnte die Steuer zu einer Neubewertung der Investitionsentscheidungen führen, da die Profitabilität der betroffenen Unternehmen beeinflusst werden könnte.

Politische Unterstützung

Die Unterstützung für die Digitalabgabe ist in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet, wobei die Anhänger der Grünen und der Linken fast einhellig für die Maßnahme sind. Unter den Anhängern der AfD gibt es mit 70 Prozent etwas weniger Befürworter.

Fazit

Die breite Unterstützung für eine Werbe-Steuer auf Digitalkonzerne in Deutschland spiegelt die wachsende Forderung nach Steuergerechtigkeit und einer stärkeren Beteiligung der Tech-Konzerne an den Kosten für digitale Infrastruktur und Medienvielfalt wider. Die Umsetzung dieser Steuer könnte jedoch Herausforderungen und Konflikte mit sich bringen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.