GameStop hat in jüngster Zeit mit einer radikalen Strategieänderung für Aufsehen gesorgt: Nachdem das Unternehmen bereits als „Meme-Stock“ durch die spektakuläre Rallye 2021 bekannt wurde, setzt es nun auf Bitcoin als Teil seiner neuen Finanzstrategie. Die Frage, ob GameStop heimlich Bitcoin kauft, lässt sich klar beantworten – das Unternehmen hat dies nicht nur angekündigt, sondern auch umgesetzt.
GameStops Bitcoin-Strategie im Überblick
Bitcoin-Kauf offiziell bestätigt
GameStop gab am 28. Mai 2025 bekannt, dass es insgesamt 4.710 Bitcoins erworben hat – ein Volumen von über 500 Millionen US-Dollar zum damaligen Kurs. Dieser Schritt ist Teil eines größeren Plans zur Diversifizierung der Unternehmensreserven und zur Optimierung der Investitionsrendite. Die Käufe erfolgten zwischen dem 3. Mai und dem 10. Juni 2025 aus Barmitteln.
Finanzierungsmaßnahmen: Wandelanleihen und Kapitalerhöhung
Um diese Investition zu finanzieren, hatte GameStop bereits im März angekündigt, bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar durch die Ausgabe von Wandelanleihen (Convertible Notes) aufzunehmen. Im April folgte eine private Kapitalerhöhung in Höhe von rund 1,5 Milliarden US-Dollar – Gelder, die laut Unternehmensangaben explizit für den Erwerb von Bitcoin vorgesehen waren. Insgesamt wurden also etwa 1,75 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital beschafft.
Reaktion der Märkte
Die Ankündigung des Strategiewechsels führte zu einem zweistelligen Rückgang des Aktienkurses: Nach einem kurzen Preissprung im Vormarkt fiel die Aktie am Tag der Bekanntgabe um etwa zehn Prozent; insgesamt betrug der Rückgang nach verschiedenen Meldungen bis zu rund zwanzig Prozent innerhalb weniger Tage. Dies spiegelt die Skepsis vieler Anleger wider – insbesondere angesichts der historischen Volatilität von Kryptowährungen und den anhaltenden Herausforderungen beim Kerngeschäft (rückläufige Umsätze im Videospielhandel).
Vergleich mit MicroStrategy
MicroStrategy gilt als Vorreiter bei Unternehmensinvestitionen in Bitcoin und hält mittlerweile mehrere Milliarden Dollar an BTC in seinen Reserven. GameStop folgt diesem Beispiel nun offenbar bewusst: Beide Unternehmen nutzen Fremdkapital (Wandelanleihen) sowie Eigenkapitalerhöhungen zur Finanzierung ihrer Bitcoin-Käufe.
Merkmal | MicroStrategy | GameStop |
---|---|---|
Hauptgeschäft | Business Intelligence | Videospielhandel |
Erstinvestition BTC | August 2020 | Mai/Juni 2025 |
Finanzierungsmethode | Wandelanleihen | Wandelanleihen & Kapitalerhöhung |
Reaktion Markt | Anfangs skeptisch | Deutlicher Kursrückgang |
Bedeutung für Anleger
Für Investoren ist dieser Schritt bedeutsam:
- Risiko: Die hohe Volatilität von Kryptowährungen kann sich direkt auf den Unternehmenswert auswirken.
- Strategischer Shift: Der Fokus verschiebt sich vom traditionellen Einzelhandel hin zu digitalen Vermögenswerten.
- Liquidität: Das Unternehmen sichert sich kurzfristig Liquidität durch neue Schulden und Eigenkapitalmaßnahmen.
- Zukunftsperspektive: Es bleibt abzuwarten, ob dieser Schritt langfristig positive Effekte auf Profitabilität oder Marktwert haben wird.
Fazit
GameStop kauft nicht heimlich Bitcoin – sondern ganz offiziell und transparent. Mit einer klaren Kommunikation gegenüber Aktionären investiert das Unternehmen einen erheblichen Teil seiner frisch beschafften Mittel in digitale Vermögenswerte nach dem Vorbild von MicroStrategy.