Privatbankier Christof Reichmuth, Chef der Luzerner Privatbank Reichmuth, nimmt im aktuellen Marktumfeld eine ungewöhnliche Position ein: Er rät Anlegern, die Vermögensschutz priorisieren, davon ab, in nominal verzinste Anleihen in Dollar und Euro zu investieren. Diese Empfehlung widerspricht vielen seiner Branchenkollegen, die weiterhin Staatsanleihen als wichtigen Bestandteil ausgewogener Portfolios sehen.
Begründung für die Ablehnung von Dollar- und Euro-Anleihen
Reichmuth führt als Hauptgrund für seine Haltung das steigende Schuldenniveau sowohl in den USA als auch in Europa an. Selbst ohne aktuelle Krise könnte die Verschuldung weiter wachsen, was im Falle einer Finanzkrise das Risiko einer höheren Inflation erhöht. In einem solchen Szenario gefährden nominal verzinste Wertpapiere aus Regionen mit schwachen Währungen den Erhalt der Kaufkraft.
Drei alternative Wertspeicher
Statt auf klassische Anleihen setzt Reichmuth auf drei unterschiedliche „Wertspeicher“ zur Vermögenssicherung:
- Immobilien: Sachwerte wie Immobilien gelten traditionell als inflationsgeschützt und können langfristig Werterhalt bieten.
- Edelmetalle: Gold und andere Edelmetalle werden häufig als sicherer Hafen genutzt, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder hoher Inflation.
- Aktien ausgewählter Unternehmen: Hochwertige Aktien von Unternehmen mit starker Marktposition und solidem Geschäftsmodell können ebenfalls zur Werterhaltung beitragen.
Diese drei Assetklassen bieten laut Reichmuth besseren Schutz für das Vermögen seiner Kunden als klassische Staatsanleihen in Dollar oder Euro.
Bedeutung für private Investoren
Reichmuths strategischer Ansatz ist besonders für private Investoren von Relevanz, die Wert auf langfristigen Vermögensschutz legen. In einem Umfeld steigender Staatsschulden und potenzieller Inflation bietet ein diversifiziertes Portfolio aus Sachwerten, Edelmetallen und qualitativ hochwertigen Aktien möglicherweise mehr Sicherheit als traditionelle Anleiheinvestitionen.
Sein Ansatz betont zudem die Notwendigkeit einer aktiven Portfoliosteuerung angesichts sich wandelnder makroökonomischer Rahmenbedingungen, ein Punkt, der aktuell an Bedeutung gewinnt.