14.06.2025

Die Bedeutung der Energieeffizienz für Immobilienpreise

Die Energieeffizienz von Immobilien hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Faktor für die Preisbildung am Wohnimmobilienmarkt entwickelt. Die Preisentwicklung zeigt deutlich, dass Objekte mit schlechter Energiebilanz an Marktwert verlieren, während energieeffiziente Immobilien wertstabiler bleiben und oft höhere Preise erzielen.

Gründe für den Einfluss der Energieeffizienz auf Immobilienpreise

Gesetzliche Vorgaben und gesellschaftlicher Wandel

  • Regulatorischer Druck: Die Politik verschärft kontinuierlich die Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, z.B. durch das Gebäudeenergiegesetz. Käufer und Investoren müssen damit rechnen, dass Sanierungsmaßnahmen bei älteren oder energetisch schlechten Objekten zukünftig verpflichtend werden.
  • Klimaschutzbewusstsein: Das gestiegene Umweltbewusstsein führt dazu, dass Käufer gezielt nach energieeffizienten Häusern suchen.

Wirtschaftliche Vorteile

  • Niedrigere Betriebskosten: Energieeffiziente Gebäude verursachen geringere Heizkosten und sind damit langfristig günstiger im Unterhalt.
  • Bessere Finanzierungsmöglichkeiten: Banken bieten für energieeffiziente Immobilien oft günstigere Kredite oder bessere Konditionen an.
  • Wertstabilität: Immobilien mit guter Energiebilanz sind weniger stark von Wertschwankungen betroffen.

Marktmechanismen

  • Preisunterschiede zwischen Effizienzklassen: Studien zeigen, dass der Preisunterschied zwischen den besten (A/B) und schlechtesten (G/H) Effizienzklassen bis zu 25–30 % betragen kann.
  • Nachfrageverschiebung: Käufer bevorzugen zunehmend moderne, sanierte oder neu gebaute Objekte mit hoher Energieeffizienz.

Aktuelle Entwicklungen

Im Jahr 2025 stagnieren die Immobilienpreise insgesamt auf hohem Niveau. Besonders auffällig ist der Rückgang der Preise für Einfamilienhäuser in Großstädten (–9,5 % im Vergleich zum Vorjahr), während auch in ländlichen Gebieten Rückgänge zu beobachten sind (–6,7 %). Gleichzeitig bleibt die Preislücke zwischen sehr effizienten und wenig effizienten Gebäuden groß: Im ersten Quartal 2024 lag sie laut JLL bei rund 25 %, nachdem sie zeitweise sogar noch größer war.

Der Trend zur Bewertung nach Energiestandard wird sich voraussichtlich fortsetzen – nicht nur wegen regulatorischer Vorgaben, sondern auch aufgrund des steigenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter Käufern.

Fazit

Energieeffiziente Immobilien bieten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil am Markt: Sie erzielen höhere Preise, bieten bessere Finanzierungsmöglichkeiten und bleiben langfristig wertstabiler als unsanierte oder energetisch schwache Objekte. Für alle Marktteilnehmer bedeutet dies: Wer heute investiert oder verkauft, sollte die energetische Qualität seiner Immobilie unbedingt berücksichtigen – sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen.