14.06.2025

Thyssenkrupp und die mögliche Trennung von der Stahlsparte

Thyssenkrupp, ein traditionsreicher deutscher Industriekonzern, steht vor einer bedeutenden strategischen Entscheidung. Vorstandschef Miguel López hat kürzlich angekündigt, dass eine Reduzierung der Beteiligung an der Stahlsparte auf unter 50 Prozent in Betracht gezogen wird. Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf Investoren und die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens haben.

Hintergrund und Motivation

Thyssenkrupp kämpft seit Jahren mit Herausforderungen im Stahlgeschäft. Die Stahlsparte hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 einen Verlust von 23 Millionen Euro erlitten, was die Notwendigkeit für eine strategische Neuausrichtung unterstreicht. López plant, die Beteiligung an Thyssenkrupp Steel von derzeit 80 auf 50 Prozent zu reduzieren, um ein 50:50-Joint-Venture zu ermöglichen. Dieser Schritt soll die Transformation des Stahlbereichs vorantreiben und die Eigenverantwortlichkeit der Geschäftsbereiche stärken.

Auswirkungen auf Investoren

Eine potenzielle Abspaltung oder Reduzierung der Beteiligung an der Stahlsparte könnte für Investoren sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen:

  • Chancen: Eine strategische Neuausrichtung könnte zu einer verbesserten Kapitalmarktfähigkeit führen und Investoren neue Möglichkeiten bieten, in spezifische Geschäftsbereiche zu investieren.
  • Risiken: Eine Reduzierung der Beteiligung könnte zu Unsicherheiten bei den Investoren führen, insbesondere wenn die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens unklar bleibt.

Weitere Pläne und Herausforderungen

Neben der Stahlsparte plant Thyssenkrupp auch die Abspaltung anderer Geschäftsbereiche. López erwähnte, dass nach der Abspaltung eines Minderheitsanteils von TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems) die Bereiche Material Services und Automotive folgen könnten. Diese Schritte sollen die Kapitalmarktfähigkeit der jeweiligen Einheiten verbessern und neue Wachstumschancen schaffen.

Ein weiterer Herausforderungspunkt ist der Widerstand der Arbeitnehmervertreter. López muss die Transformation des Stahlbereichs mit den Arbeitnehmervertretern verhandeln, was aufgrund der Unsicherheiten über die zukünftigen Arbeitsplätze und Bedingungen zu Konflikten führen könnte.

Fazit

Die mögliche Trennung von der Stahlsparte ist Teil eines umfassenden Umbaus bei Thyssenkrupp. Vorstandschef López strebt eine strategische Neuausrichtung an, die sowohl Chancen für Wachstum als auch Risiken birgt. Die Entscheidung wird eng von Investoren und Marktteilnehmern beobachtet, da sie erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens haben könnte.