15.06.2025

Eskalation im Nahen Osten: Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt

Ursachen für den Ölpreisanstieg

  • Direkte Angriffe auf Ölinfrastruktur: Israelische Angriffe haben iranische Atomanlagen sowie militärische Ziele getroffen, darunter auch ein Treibstoffdepot in Teheran. Der Iran reagierte mit Gegenschlägen. Solche Attacken erhöhen das Risiko für eine Unterbrechung der globalen Ölversorgung.
  • Marktunsicherheit: Die Märkte reagieren nervös auf jede Eskalation im ölreichen Nahen Osten. Bereits nach dem israelischen Angriff stieg der Rohölpreis deutlich an – laut Berichten um bis zu 12 Prozent innerhalb eines Tages.
  • Potenzielle Ausweitung des Konflikts: Experten warnen davor, dass eine weitere Eskalation oder gar eine Blockade der Straße von Hormuz den Preis pro Barrel sehr schnell über 100 US-Dollar treiben könnte.

Entwicklung des Ölpreises

  • Kurzfristige Schwankungen: Nach dem Angriff Israels am 13. Juni 2025 stieg der Preis für ein Barrel Rohöl zunächst stark an (bis zu 77 US-Dollar), fiel dann aber wieder leicht ab (zuletzt bei etwa 74 US-Dollar). Dennoch bleibt dies ein Anstieg von rund 7,5 Prozent gegenüber dem Vortag – laut Deutscher Bank der größte Sprung seit Beginn der Corona-Krise.
  • Langfristige Perspektive: Trotz des aktuellen Anstiegs liegen die Preise noch unter denen früherer Jahre: So lag beispielsweise im Jahr 2022 das Niveau deutlich höher als heute. Experten rechnen jedoch mit weiteren Preisanstiegen, falls sich die Lage weiter zuspitzt.

Auswirkungen auf Europa und globale Märkte

  • Energiepreise in Europa: Steigende Rohölpreise schlagen sich zeitverzögert (meist innerhalb von drei Tagen bis einer Woche) auch an den Zapfsäulen nieder. Bislang ist noch kein massiver Preissprung beim Sprit zu verzeichnen, doch wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet.
  • Inflation und Wachstum: Ein dauerhaft hoher oder weiter steigender Ölpreis kann die Inflation antreiben und das Wirtschaftswachstum bremsen – insbesondere in energieabhängigen Volkswirtschaften wie Deutschland oder anderen europäischen Ländern.
  • Heizölkosten: Auch Heizöltanks werden teurer befüllt werden müssen; Analysen empfehlen aktuell sogar ein Nachfüllen vor weiteren möglichen Preissprüngen.

Zusammenfassung

Der aktuelle Konflikt zwischen Israel und Iran hat bereits jetzt deutliche Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt gezeigt: Die Kurse sind sprunghaft gestiegen, was mittelfristig auch höhere Energie-, Sprit- und Heizölkosten in Europa zur Folge haben dürfte. Sollte sich die Lage weiter verschärfen oder wichtige Transportwege blockiert werden, droht sogar ein „Mega-Oelschock“ mit weitreichenden Folgen für Wirtschaftswachstum und Inflation weltweit.