19.06.2025

Unicredit erhält EU-Genehmigung zur Übernahme von Banco BPM: Was Anleger wissen müssen

EU-Genehmigung unter Auflagen

Unicredit hat von der EU-Kommission die Genehmigung zur Übernahme des italienischen Konkurrenten Banco BPM erhalten. Diese Genehmigung ist allerdings an bestimmte Auflagen geknüpft, da die EU-Kommission potenzielle Wettbewerbseinschränkungen insbesondere im Bereich der Einlagen und Kredite für kleine und mittelgroße Unternehmenskunden sieht. Diese Einschränkungen könnten zu höheren Preisen führen.

Verpflichtung zum Verkauf von Filialen

Um dem entgegenzuwirken, hat sich Unicredit verpflichtet, im Falle einer Übernahme 209 Filialen in Regionen zu verkaufen, in denen sich die Präsenz beider Banken überschneidet. Auf regionaler Ebene bestehen keine wettbewerblichen Bedenken.

Entscheidungskompetenz bleibt bei der EU

Die EU-Kommission hat zudem einen Antrag der italienischen Kartellaufsicht abgelehnt, die Transaktion nach italienischem Kartellrecht zu prüfen, sodass die Zuständigkeit bei der EU-Kommission bleibt. Unicredit plant, Banco BPM für rund 10 Milliarden Euro zu übernehmen, obwohl diese Offerte zuvor von Banco BPM abgelehnt worden war.

Relevanz für deutschsprachige Anleger

Für Anleger im deutschsprachigen Raum ist diese Entwicklung von Bedeutung, da sie den Wettbewerb im europäischen Bankensektor beeinflussen und Auswirkungen auf Marktstrukturen sowie mögliche Preisentwicklungen bei Bankdienstleistungen haben kann.

Zusammengefasst:

  • EU-Kommission genehmigt Unicredits Übernahme von Banco BPM mit Auflagen
  • Verpflichtung zum Verkauf von 209 Filialen zur Vermeidung lokaler Wettbewerbsbeschränkungen
  • Fokus auf Schutz kleiner und mittelgroßer Unternehmenskunden vor möglichen Preiserhöhungen
  • Ablehnung eines Wechsels zur nationalen Kartellprüfung durch Italien
  • Transaktionswert ca. 10 Milliarden Euro

Diese Entscheidung unterstreicht das Bemühen der EU, einen ausgewogenen Wettbewerb im Bankensektor trotz größerer Fusionen zu erhalten.