Prognose der Internationalen Energieagentur
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem kürzlich veröffentlichten mittelfristigen Ausblick bestätigt, dass die globale Ölnachfrage bis zum Ende des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen wird. Konkret prognostiziert die IEA, dass die weltweite Ölnachfrage bis 2029 auf etwa 105,6 Millionen Barrel pro Tag (bpd) ansteigen wird, um dann im Jahr 2030 leicht auf rund 105,5 Millionen bpd zurückzugehen.
Relevanz für Anleger und den Energiesektor
Diese Prognose ist besonders wichtig für Anleger und den Energiesektor, da sie auf einen baldigen Wendepunkt im Wachstum der Ölnachfrage hinweist. China, der größte Ölimporteur der Welt, erwartet seinen Nachfragescheitelpunkt bereits im Jahr 2027. Dies ist vor allem bedingt durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und alternativen Transportmitteln. Global gesehen wird der Höhepunkt jedoch erst gegen Ende des Jahrzehnts erreicht. In den USA stützt eine langsamere Verbreitung von Elektrofahrzeugen sowie günstigere Benzinpreise weiterhin den Ölverbrauch.
Unterschiedliche Ansichten
Die IEA steht mit ihrer Einschätzung im Gegensatz zur OPEC, die ein länger anhaltendes Wachstum der Nachfrage erwartet und keinen nahenden Wendepunkt sieht. Die IEA hebt zudem geopolitische Risiken, wie Konflikte im Nahen Osten, als Unsicherheitsfaktoren für den Ölmarkt hervor, geht jedoch davon aus, dass die Ölversorgung bis 2030 ausreichend sein sollte.
Auswirkungen auf Anleger
- Kurz- bis mittelfristig: Anhaltendes Nachfragewachstum könnte zu stabilen oder steigenden Ölpreisen führen.
- Langfristig ab ca. 2030: Ein Rückgang der Nachfrage könnte Preisdruck erzeugen oder Investitionen in alternative Energien verstärken.
- Geopolitische Risiken: Diese können kurzfristige Preisschwankungen verursachen.
Insgesamt signalisiert die IEA-Prognose einen bevorstehenden Wendepunkt in der globalen Ölnachfrage mit bedeutenden Auswirkungen auf die Preisentwicklung und Strategien im Energiesektor.