20.06.2025

Hürden für UniCredit: Übernahme der Banco BPM steht auf der Kippe

Die Übernahmepläne der italienischen Großbank UniCredit für die Banco BPM geraten zunehmend ins Wanken. UniCredit-Chef Andrea Orcel hat in einem Interview erklärt, dass das Angebot zur Übernahme des kleineren Konkurrenten wahrscheinlich zurückgezogen wird, da die politischen Auflagen durch die italienische Regierung eine Hürde darstellen. Insbesondere verlangt die Regierung von UniCredit, sich bis 2026 vollständig aus Russland zurückzuziehen, bevor sie einer Übernahme zustimmt. Diese Forderung basiert auf der sogenannten “Golden Power”-Regelung, mit der Italien nationale Sicherheitsinteressen bei Unternehmensübernahmen schützen will.

Reaktionen der Finanzmärkte

Trotz dieser Unsicherheiten reagierten die Aktien beider Banken an der Börse positiv: Die UniCredit-Aktie stieg um mehr als zwei Prozent und die Banco BPM-Anteile legten um etwa 1,3 Prozent zu. Dies zeigt, dass Investoren offenbar optimistisch bleiben oder zumindest Chancen in der aktuellen Situation sehen.

Alternative Strategien von Banco BPM

Der Banco BPM-Vorstandsvorsitzende Massimo Tononi signalisierte bereits Bereitschaft, nach alternativen Optionen zu suchen, falls UniCredit von dem Deal Abstand nimmt. Zudem steht auch eine mögliche Beteiligung an anderen Banken wie der Commerzbank im Raum; dort stößt eine Übernahme durch UniCredit jedoch ebenfalls auf Widerstand seitens deutscher Behörden und des Managements.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Die geplante Übernahme von Banco BPM durch UniCredit wird immer unwahrscheinlicher aufgrund politischer Auflagen und insbesondere wegen des geforderten Rückzugs aus Russland.
  • Trotz dieser Unsicherheit steigen die Aktienkurse beider Banken leicht an.
  • Banco BPM prüft alternative Strategien für den Fall eines Rückzugs von UniCredit.
  • Die Situation ist ein Beispiel dafür, wie politische Rahmenbedingungen Fusionen und Übernahmen im Bankensektor maßgeblich beeinflussen können.

Diese Entwicklungen sind für Investoren relevant, da Fusionen und Akquisitionen direkten Einfluss auf Marktbewegungen und Bewertungen haben.