22.06.2025

Ölpreiskrise durch Iran-Israel-Konflikt?

Eine Warnung von Adam Tooze

Der US-Ökonom und Wirtschaftshistoriker Adam Tooze warnt eindringlich vor einer möglichen Ölpreiskrise, sollte sich der Iran-Israel-Konflikt weiter zuspitzen. Trotz einer unbedeutenden Rolle Irans auf dem globalen Ölmarkt mit einem Anteil von weniger als 2 %, sieht Tooze hohe Risiken durch einen sogenannten „Verzweiflungsakt“ des Iran unter massivem Druck.

Gefahr der Meeresengpass-Schließung

Eines der Hauptszenarien, die Tooze befürchtet, ist die mögliche Schließung der Meeresenge von Hormus durch den Iran. Diese strategisch wichtige Passage ist entscheidend für etwa zwei Drittel der saudischen Ölexporte, da hier ein Großteil des Öls aus den Golfstaaten transportiert wird. Eine Blockade oder Angriffe auf Tanker in dieser Region könnten erhebliche Störungen auf dem Weltölmarkt verursachen.

Angriff auf Saudi-Arabien

Tooze sieht ebenfalls die Gefahr, dass der Iran, falls er nicht in der Lage ist, Israel mit Raketen anzugreifen – aufgrund der israelischen Raketenabwehrsysteme –, stattdessen Saudi-Arabien ins Visier nehmen könnte. Ein solcher Angriff hätte desaströse Folgen für die globalen Märkte und könnte eine massive Eskalation hervorrufen.

Aktuelle und potenzielle Marktentwicklungen

Obwohl der Konflikt bisher noch keine signifikanten Preissprünge am Ölmarkt ausgelöst hat, bleibt die Gefahr einer extremen Eskalation bestehen, die auch für private Anleger von großer Relevanz ist. Etwa 90 % des iranischen Öls werden nach China exportiert; ein Ausfall der iranischen Exporte könnte auch dort zu Schocks führen, trotz anderer großer Lieferanten wie Russland.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Gefahr einer neuen Ölpreiskrise stark davon abhängt, ob es zu einer Blockade oder militärischen Angriffen kommt. Private Anleger müssen sich auf erhöhtes Risiko an den Rohstoffmärkten einstellen, mit potenziellen starken Preisschwankungen bei Erdöl.