27.06.2025

Handelsstreit zwischen EU und USA: Fortschritte beleben europäische Autoaktien

Am Freitag haben aufkeimende Hoffnungen auf eine Einigung im Zollkonflikt zwischen der EU und den USA die europäischen Autoaktien, insbesondere den Stoxx-Index, nach oben getrieben. Hintergrund ist ein neues Angebot der USA an die EU zur Beilegung des Handelsstreits, das am 26./27. Juni 2025 bei der EU-Kommission eingegangen ist und derzeit geprüft wird.

Neues Angebot und Reaktionen

Die Verhandlungen zu einem umfassenden Freihandelsabkommen zwischen EU und USA lagen bisher seit Jahren auf Eis. Nun gibt es jedoch Bewegung: Die US-Seite hat einen neuen Vorschlag unterbreitet, dessen Details bislang nicht öffentlich sind. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, man sei zu einer Einigung bereit, bereite sich aber auch darauf vor, dass keine zufriedenstellende Lösung erzielt werde. Alle Optionen blieben offen.

Appell der deutschen Politik

Bundeskanzler Friedrich Merz drängt dabei auf eine schnelle und pragmatische Lösung des Konflikts. Er betonte die Dringlichkeit für deutsche Unternehmen – insbesondere für die Automobilindustrie –, da die von den USA eingeführten Zölle diese stark belasten würden. Merz sprach sich für eine einfache und zügige Einigung aus statt eines langwierigen komplizierten Prozesses.

Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Die Zölle betreffen vor allem Autoimporte in die USA: Seit April/Mai 2025 gelten dort erhöhte Zölle von bis zu 25 % auf Fahrzeuge und Autoteile aus Europa; zuvor waren es nur rund 2,5 %. Diese Maßnahmen belasten deutsche Autobauer erheblich, da die USA ein wichtiger Absatzmarkt sind. Es gibt zwar Übergangsregelungen mit teilweiser Erstattung der Zölle bei in den USA montierten Fahrzeugen sowie Ausnahmen bei Aluminium- und Stahlzöllen für Autoteile.

Marktrelevanz

Für Anleger und private Investoren ist dieses Thema relevant: Eine mögliche Einigung im Handelsstreit würde Unsicherheiten reduzieren und könnte positive Impulse für europäische Automobilaktien geben – was sich bereits am Freitag im Anstieg des Stoxx-Autoindex widerspiegelte.

Zusammenfassung:

– Neues US-Angebot zur Beilegung des Zollkonflikts mit der EU liegt vor (Ende Juni 2025).
– Verhandlungen über Freihandelsabkommen ruhen seit Jahren; nun Hoffnung auf Fortschritt.
– Bundeskanzler Merz fordert schnelle einfache Lösung zugunsten deutscher Industrie (Auto u.a.).
– US-Zölle auf Autos/Autoteile aus Europa seit April/Mai 2025 deutlich erhöht (bis zu 25 %).
– Positive Marktreaktion europäischer Autoaktien durch Hoffnungen auf Entspannung im Handelsstreit am Freitag sichtbar.