Die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Aufschwung der US-Technologieaktien
Die US-Technologieaktien erleben derzeit einen starken Aufschwung, der maßgeblich von der Faszination und den Erwartungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) getrieben wird. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, betont, dass die USA weiterhin als “Börsen-Burner” fungieren und insbesondere die Hightech-Branche trotz geopolitischer Unsicherheiten und Handelskonflikten robust bleibt.
Ein pragmatischerer Handelsansatz
Halver hebt hervor, dass die US-Märkte von einer pragmatischeren Haltung im Handelskonflikt mit China profitieren. Die Basiszölle liegen bei etwa 10 Prozent – ein Niveau, mit dem Investoren leben können. Zudem sieht er die hohe Schuldenaufnahme in den USA nicht als Belastung, sondern als gezielte Investition in Reindustrialisierung und wirtschaftliche Substanz durch Steuererleichterungen und Energieversorgung. Dies sorgt für eine stabile Kapitalmarktstimmung trotz eines schwachen US-Dollars.
Ausblick auf die Zinspolitik
Mit Blick auf mögliche Zinssenkungen durch die Federal Reserve erwartet Halver weiteren Rückenwind für Tech-Aktien: Ein niedriger Zins fördert Investitionen in Wachstumsbranchen wie Technologie.
Vergleich mit dem deutschen Aktienmarkt
Im Gegensatz dazu spielt der deutsche Aktienmarkt (DAX) trotz seiner Allzeithochs im internationalen Vergleich eine eher untergeordnete Rolle. Halver warnt vor Selbstzufriedenheit angesichts dieser Entwicklung. Europa – repräsentiert durch den DAX – kann laut ihm nicht mit dem technologischen Vorsprung der USA mithalten. Die amerikanische Hightech-Branche profitiert von einer Sonderkonjunktur durch KI-Anwendungen, während Europa hier eher als “Hedge” gegen das Geschehen in Amerika fungiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- US-Techs profitieren stark von KI-Faszination und zeigen sich widerstandsfähig gegenüber politischen Unsicherheiten.
- Der DAX erreicht zwar Rekordstände, bleibt aber international im Schatten des US-Marktes.
- Europa kann technologisch nicht mit den USA mithalten, was sich auch an den Gewinnunterschieden zwischen amerikanischen und europäischen Unternehmen zeigt.
- Investoren sollten vorsichtig sein, da Selbstzufriedenheit am deutschen Markt fehl am Platz ist.
Diese Einschätzungen stammen direkt aus Aussagen von Robert Halver bei wO TV sowie Interviews auf Inside Wirtschaft.