Drohen drastische US-Zölle?
Der Verband forschender Pharma-Unternehmen (VFA) warnt vor drastischen US-Zöllen von bis zu 200 Prozent auf Medikamente aus Europa, die erhebliche Folgen für die globale Wertschöpfungskette und Medikamentenversorgung haben könnten. VFA-Präsident Han Steutel betont, dass solche Zölle nicht nur die Kosten der Medikamentenherstellung massiv erhöhen würden, sondern auch ein gefährliches Spiel mit der Patientenversorgung in den USA und Europa darstellen.
Hintergrund der Zollandrohung
US-Präsident Donald Trump kündigte diese Zollandrohung im Rahmen einer Untersuchung nach dem Section-232-Verfahren an, das nationale Sicherheitsinteressen betrifft. Ein Übergangszeitraum von etwa zwölf bis achtzehn Monaten soll den Herstellern Zeit geben, ihre Produktionsstrukturen anzupassen. Allerdings warnt Steutel, dass es unrealistisch ist, innerhalb dieses Zeitraums neue Produktionsstätten in den USA aufzubauen – einzig der Corona-Impfstoff von Biontech bildet hier eine Ausnahme mit einem schnellen Aufbau und Zulassung.
Wirtschaftliche und soziale Konsequenzen
Die Konsequenzen für Anleger sind erheblich: Die Zölle könnten zu einem drastischen Anstieg der Medikamentenpreise um bis zu 12,9 % führen und gleichzeitig die Lieferketten empfindlich stören. Dies würde nicht nur die Gewinnmargen der Pharmaunternehmen unter Druck setzen, sondern auch potenziell zu Engpässen bei wichtigen Arzneimitteln führen. Der VFA erwartet jedoch keine Preissteigerungen in Europa selbst, da dort Preiserhöhungen gesetzlich stark reguliert sind.
Zusammengefasst:
Aspekt | Auswirkungen |
---|---|
Zollhöhe | Bis zu 200 % auf europäische Medikamente |
Folgen für Wertschöpfung | Massive Störungen globaler Lieferketten |
Auswirkungen auf Preise | Anstieg um bis zu ca. 13 % in den USA |
Patientenversorgung | Gefährdet durch mögliche Verknappungen |
Reaktion Hersteller | Bereitschaft zur Produktionserweiterung in USA (zeitaufwendig) |
Diese Entwicklungen sorgen derzeit für erhebliche Verunsicherung bei europäischen Pharmaherstellern sowie Investoren weltweit.