12.07.2025

Kollaps der deutschen Chemiebranche: Dow zieht sich zurück und Arbeitsplätze sind bedroht

Die deutsche Chemiebranche steht vor einem drohenden Kollaps, der durch verschiedene Faktoren herbeigeführt wird und signifikante Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Produktion und Börsenkurse haben könnte.

Dow Chemical verlässt Deutschland

Dow Chemical hat angekündigt, sich bis Ende 2027 aus Deutschland zurückzuziehen, wodurch mehrere energieintensive Produktionsanlagen in Sachsen (Böhlen) und Sachsen-Anhalt (Schkopau) geschlossen werden sollen. Diese Entscheidung betrifft direkt etwa 550 Arbeitsplätze. Die Werke sind für die Versorgung mit essenziellen Grundstoffen wie Ethylen und Propylen zentral, die für viele nachgelagerte Unternehmen von Bedeutung sind. Dows Rückzug stellt einen erheblichen Einschnitt ins mitteldeutsche Chemiedreieck dar, was höhere Logistikkosten und eine Schwächung des regionalen Wirtschaftsbunds zur Folge haben könnte.

Gründe für den Rückzug

Explodierende Energiepreise, eine erdrückende Bürokratie und eine schwächelnde Nachfrage aus Schlüsselindustrien sind die Hauptfaktoren, die zu dieser drastischen Maßnahme geführt haben. Die Produktionsraten liegen unter dem Niveau des Vorjahres, und die Auftragsbücher sind nur spärlich gefüllt. Der Verband der chemischen Industrie beschreibt die Lage als dramatisch.

Gefährdete Arbeitsplätze im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet sind rund 15.000 Arbeitsplätze gefährdet, insbesondere im nördlichen Teil mit wichtigen Standorten wie dem Chemiepark Marl (Evonik). Viele Anlagen sind nur zu weniger als 75 Prozent ausgelastet, und zahlreiche Unternehmen verzeichnen Verluste. Lokale Bürgermeister warnen vor einer potentiellen Kettenreaktion.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Diese Entwicklungen könnten zu einer systematischen Zerstörung eines einst starken Industriesektors führen, potenziell Milliardenverluste für Unternehmen bedeuten und signifikante Kursverluste an den Börsen auslösen. Anleger sollten angesichts dieser strukturellen Probleme vorsichtig sein, da Verluste von bis zu 30 % oder mehr realistisch erscheinen.