Beim Vererben und Schenken von Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. treten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verschiedene steuerliche Herausforderungen auf, die Anleger beachten sollten.
Erbschaft- und Schenkungssteuer in Deutschland
Kryptowährungen gelten als Vermögenswerte und unterliegen daher beim Erwerb durch Erbschaft oder Schenkung der Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer. Diese Steuerpflicht entsteht, wenn der Erbe oder Beschenkte sowie der Vererbende (Erblasser) in Deutschland einen Wohnsitz haben.
Es gibt persönliche Freibeträge, die je nach Verwandtschaftsgrad variieren:
- Ehepartner/Lebenspartner: 500.000 Euro
- Kinder/Stiefkinder/Enkel (wenn Eltern bereits verstorben): 400.000 Euro
- Andere Enkel: 200.000 Euro
Neben diesen Freibeträgen existieren weitere Steuerbefreiungen. Fachkundiger Rat von einem Anwalt für Erbschaftsteuerrecht kann hierbei sehr hilfreich sein.
Formale Anforderungen bei Schenkungen
Bei Schenkungen innerhalb der Familie müssen bestimmte rechtliche Vorgaben eingehalten werden, damit das Finanzamt die Übertragung anerkennt. Eine notarielle Beurkundung sowie die Beratung durch einen Steuerberater oder Juristen sind zu empfehlen.
Internationale steuerliche Herausforderungen
Bei grenzüberschreitenden Fällen können Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) relevant werden. Beispielsweise hat das Land des Betriebsvermögens oder Grundbesitzes auch nach DBA-Bestimmungen ein Besteuerungsrecht. In Österreich wurde die Erbschaftssteuer abgeschafft, jedoch kann bei ausländischem Vermögen eine Besteuerung im Ausland stattfinden.
Wichtige Hinweise für Anleger
Die Bewertung von Kryptowährungen zum Zeitpunkt des Erwerbs ist entscheidend für die Steuerberechnung. Aufgrund der Volatilität und der oft komplizierten Bewertung von Kryptowerten empfiehlt sich eine sorgfältige Dokumentation aller Transaktionen und Bewertungen zum Nachweis gegenüber dem Finanzamt.
Zusammenfassend sollten Anleger beim Vererben oder Verschenken von Bitcoin & Co. die persönlichen Freibeträge kennen, formale Vorgaben beachten, internationale steuerliche Regelungen prüfen und frühzeitig professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um unerwartete Steuerfallen zu vermeiden.