Die mögliche Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell durch die Trump-Regierung birgt für die Finanzmärkte erhebliche Risiken, insbesondere am Anleihemarkt. Die Angriffe der Regierung auf Powell haben sich in den letzten Wochen intensiviert und umfassen nicht nur Kritik an der Geldpolitik, sondern auch Vorwürfe des Missmanagements und erheblicher Kostenüberschreitungen bei Renovierungsarbeiten am Fed-Hauptsitz in Washington.
Politischer Druck und Marktreaktionen
Obwohl Präsident Trump öffentlich erklärt hat, Powell bis zum Ende seiner Amtszeit Anfang 2026 nicht entlassen zu wollen, sind seine Attacken fast täglich und zunehmend schärfer geworden. Ein prominenter Wirtschaftsberater aus Trumps Umfeld hat zudem betont, dass eine Entlassung Powells „bei Vorliegen eines Grundes“ möglich sei. Dabei wird besonders auf die Kostenüberschreitungen von etwa 700 Millionen Dollar beim Umbau des Fed-Gebäudes verwiesen.
Auswirkungen auf den Anleihemarkt
Diese Unsicherheit wirkt sich bereits auf die Märkte aus: Es kommt zu einem Ausverkauf bei Anleihen mit steigenden Renditen, vor allem bei langlaufenden Staatsanleihen – ein globales Phänomen, das auch durch innenpolitische Unsicherheiten verstärkt wird. Für Investoren ist diese Entwicklung hochrelevant, da eine plötzliche oder erzwungene Ablösung des Fed-Chefs zu erheblichen Verwerfungen führen könnte. Die Unabhängigkeit der US-Notenbank gilt als zentral für stabile Geldpolitik; politische Eingriffe könnten das Vertrauen erschüttern und Volatilität an den Finanzmärkten erhöhen.
Rechtliche Unsicherheit
Zudem gibt es juristische Unsicherheiten: Ein aktuelles Urteil des Obersten Gerichtshofs scheint dem Fed-Chef zumindest einen gewissen Schutz gegen eine willkürliche Entlassung durch den Präsidenten zu bieten.
Insgesamt warnt ein prominenter Analyst davor, dass diese Situation für Investoren mit hohen Risiken verbunden ist. Die Kombination aus politischen Angriffen auf die Zentralbankführung und daraus resultierenden Marktreaktionen macht diese Entwicklung besonders brisant für Anleger weltweit.