Die Eskalation der Zolldrohungen
Die aktuelle Kurskorrektur im DAX ist eine direkte Folge der jüngsten Zolldrohung aus den USA gegenüber der Europäischen Union. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab dem 1. August Einfuhren aus der EU mit einem pauschalen Zoll von 30 Prozent zu belegen, wobei für bestimmte Branchen noch höhere Sätze gelten könnten. Diese Eskalation kam überraschend, nachdem Anleger zuvor auf eine baldige Einigung gehofft hatten und den DAX auf ein Rekordhoch von 24.639 Punkten getrieben hatten.
Auswirkungen auf den DAX
Die unmittelbare Reaktion am Montag war ein Rückgang des DAX um etwa 0,76 Prozent auf rund 24.070 Punkte in der ersten Handelsstunde. Experten sehen die Situation als sehr unsicher an: Es ist offen, ob bis Monatsende noch Verhandlungsspielraum gefunden wird oder ob es zu einer weiteren Eskalation kommt. Die Unsicherheit führt zu erhöhter Volatilität an den Aktienmärkten, was vor allem stark exportorientierte Unternehmen wie Autobauer besonders trifft.
Was bedeutet das für Privatinvestoren?
- Erhöhte Vorsicht: Die Volatilität dürfte über den Sommer zunehmen.
- Beobachtung wichtiger Unterstützungsmarken: Der DAX könnte kurzfristig weiter fallen; Zielmarken liegen bei etwa 23.782 Punkten und darunter beim Märzhoch von 23.476 Punkten.
- Risiko weiterer Gewinnmitnahmen: Nach dem starken Jahresplus von fast 24 Prozent setzen Anleger vermehrt Gewinne ab angesichts des erhöhten Zollrisikos.
Insgesamt zeigt sich damit eine belastete Marktlage durch die handelspolitischen Spannungen zwischen USA und EU mit potenziell ernsthaften Auswirkungen nicht nur für Deutschland, sondern auch für die gesamte europäische Wirtschaft und deren Aktienmärkte. Private Investoren sollten diese Entwicklungen genau verfolgen und ihre Portfolios entsprechend absichern oder anpassen.