Die steuerfreie Ausschüttung von Dividenden aus Kapitalreserven bietet für private Investoren erhebliche Vorteile, da sie in bestimmten Fällen steuerlich begünstigt werden. Im Jahr 2025 planen laut aktuellen Berichten mehr als 20 börsennotierte Unternehmen, darunter auch ein Pharmaunternehmen, ihre Dividenden ohne Abzug von Steuern direkt an die Aktionäre auszuzahlen.
Hintergrund: Steuerfreie Dividende aus Kapitalreserven
Was bedeutet „steuerfreie Dividende“?
Eine steuerfreie Ausschüttung erfolgt typischerweise dann, wenn Unternehmen Gewinne nicht aus dem laufenden Geschäftsergebnis (Jahresüberschuss), sondern aus sogenannten Kapitalrücklagen oder anderen gesetzlichen Rücklagen ausschütten. In Deutschland unterliegen solche Ausschüttungen grundsätzlich der Abgeltungssteuer. Allerdings gibt es Ausnahmen: Wurden die Rücklagen vor Einführung der Körperschaftsteuer im Jahr 1977 gebildet („Altbestände“), können diese unter bestimmten Bedingungen steuerfrei an die Aktionäre ausgezahlt werden.
Relevanz für private Investoren
Für Privatanleger bedeutet dies, dass sie auf diese Dividendenzahlungen keine Abgeltungssteuer zahlen müssen. Das macht solche Ausschüttungen besonders attraktiv und kann zu einer höheren Netto-Rendite führen.
Aktuelle Entwicklung: Pharmaunternehmen und weitere Unternehmen
Laut Medienberichten plant ein Pharmaunternehmen gemeinsam mit über 20 weiteren börsennotierten Unternehmen für das Jahr 2025 eine solche steuerfreie Dividendenzahlung. Die genaue Liste der betroffenen Unternehmen wurde bislang nicht veröffentlicht, aber insbesondere bei älteren Traditionsunternehmen besteht häufig noch ein entsprechender Altbestand an Kapitalrücklagen.
Beispielhafte Branchen
Neben dem genannten Pharmaunternehmen sind auch andere Branchen betroffen, insbesondere Industrie- und Chemiekonzerne mit langer Unternehmensgeschichte. Historisch gesehen waren etwa Nachfolgegesellschaften des ehemaligen I.G.-Farben-Konzerns (wie Bayer oder BASF) immer wieder im Fokus solcher Sonderausschüttungen. Allerdings ist aktuell kein Hinweis darauf zu finden, dass diese Konzerne explizit genannt werden.
Rechtliche und praktische Aspekte
- Steuergesetzgebung: Die Möglichkeit zur steuerfreien Ausschüttung ist eng mit den Regelungen zur Besteuerung von Erwerbs- und Dividendeneinkommen verbunden.
- Transparenz: Die jeweiligen Gesellschaften müssen offenlegen, ob eine Ausschüttung tatsächlich als „steuermindernd“ gilt.
- Investorenvorteile: Für Anleger entfällt bei diesen Zahlungen die sonst übliche Abgeltungssteuer auf Kapitaleinkünfte.
Zusammenfassung
Mehr als 20 börsennotierte Unternehmen – darunter mindestens ein Pharmaunternehmen – planen für das Jahr 2025 eine steuerfreie Dividendenzahlung aus ihren Kapitalreserven. Diese Praxis ist vor allem für Privatanleger interessant, da sie dadurch ihre Netto-Rendite erhöhen können. Die rechtlichen Voraussetzungen sind komplex und hängen vom Zeitpunkt der Bildung der Rücklagen ab; insbesondere Altbestände vor 1977 bieten hier Vorteile.