17.06.2025

EU-Kommission baut bürokratische Hürden für Rüstungsinvestitionen ab

Hintergrund und Motivation

Die EU reagiert auf die derzeitigen geopolitischen Spannungen, insbesondere im Hinblick auf Russland und den Konflikt in der Ukraine. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland bis spätestens 2030 militärisch in der Lage sein könnte, einen weiteren Krieg zu beginnen. Um dies zu verhindern, will die EU durch verstärkte Rüstungsinvestitionen abschreckend wirken.

Maßnahmen der EU

  • Finanzierungsinstrument Safe: Die EU hat ein neues Finanzierungsinstrument namens Safe (Security Action for Europe) eingeführt, das bis zu 150 Milliarden Euro für die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern bereitstellt. Diese Mittel werden in Form von Darlehen über den EU-Haushalt abgesichert und könnten Ländern den Kauf zusätzlicher Luftverteidigungssysteme und Munition ermöglichen.
  • Bürokratische Hürden abbauen: Die EU-Kommission plant, bürokratische Hürden für Rüstungsinvestitionen abzubauen, um Investitionen zu erleichtern und die Verteidigungskapazitäten der Mitgliedstaaten zu stärken.
  • Ausnahme von Schuldenregeln: Verteidigungsausgaben könnten künftig von den strengen EU-Schuldenregeln ausgenommen werden, was es Ländern erleichtern würde, mehr in die Verteidigung zu investieren.

Auswirkungen auf Unternehmen

Unternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk könnten von diesen Maßnahmen profitieren, da sie potenziell von den neuen Finanzierungsmöglichkeiten und den reduzierten bürokratischen Hürden profitieren können. Ihre Aktien haben bereits neue Höchststände erreicht, was auf das gesteigerte Interesse der Investoren an Rüstungsinvestitionen hinweist.

Auswirkungen auf Deutschland

Deutschland wird die Darlehen aus dem Finanzierungsinstrument Safe vermutlich nicht in Anspruch nehmen, da es auf den Finanzmärkten auch ohne EU-Unterstützung Kredite zu günstigen Konditionen erhalten kann. Deutsche Unternehmen könnten jedoch über das Programm finanzierte Aufträge erhalten.

Insgesamt zielt die EU darauf ab, ihre Verteidigungskapazitäten zu stärken und gleichzeitig die Wirtschaft im Rüstungssektor zu fördern. Dies könnte langfristig zu einer Stärkung der europäischen Sicherheitsstruktur führen und Investitionen in den Rüstungssektor attraktiver machen.