JPMorgan warnt vor abnehmender Bedeutung des US-Dollars
Der US-Dollar hat lange Zeit als zuverlässiges Absicherungsinstrument gegen Schwankungen in globalen Aktienportfolios gegolten. Doch JPMorgan hebt aktuell hervor, dass der US-Dollar an Bedeutung verliert, insbesondere aufgrund einer beobachteten Zunahme der positiven Korrelation zu globalen Aktienmärkten. Diese Veränderung wird anhand des Dollar-Index gegenüber einem Währungskorb und dem MSCI World Local Index gemessen. Eine positive Korrelation impliziert, dass sich sowohl der US-Dollar als auch die Aktienmärkte tendenziell in dieselbe Richtung bewegen. Dadurch verliert der Dollar seinen Diversifikationseffekt in Portfolios.
Historische Perspektive und aktuelle Entwicklungen
Nach der Corona-Pandemie war die Korrelation zwischen US-Dollar und Aktienmärkten noch negativ, was den Dollar als Diversifikationsmittel attraktiv machte. Seit den 1980er Jahren gab es immer wieder Phasen, in denen der Dollar und die Aktien negativ korrelierten. Der aktuelle Trend hin zu neutralen oder leicht positiven Korrelationen wird von JPMorgan eher als „Normalisierung“ statt als neues Regime interpretiert.
Relevanz für europäische Investoren
Für Anleger im deutschsprachigen Raum, die beträchtliche US-Aktienpositionen halten, ist diese Entwicklung besonders wichtig. Fast 50 % der Investmentfondsbestände im Euroraum sind in den USA investiert, was die abnehmende Wirksamkeit des US-Dollars zur Risikoabsicherung besonders relevant macht. Dies erfordert eine Neubewertung von Strategien zur Portfoliodiversifikation.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der US-Dollar weniger attraktiv als Diversifikationsinstrument erscheint, da er zunehmend mit Aktienmärkten in Einklang läuft. JPMorgan sieht dies als Rückkehr zu historischen Normalwerten, was deutschsprachige Investoren zu überlegter Anpassung ihrer Absicherungsansätze veranlassen sollte.