11.07.2025

Covestro senkt Gewinnprognose: Herausforderungen in der Kunststoffindustrie

Gewinnprognose gesenkt

Covestro, der Leverkusener Kunststoffkonzern, hat seine Gewinnprognose für das Jahr 2025 deutlich gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zwischen 700 Millionen und 1,1 Milliarden Euro, was unter den bisherigen Erwartungen von 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro liegt. Diese Korrektur wird auf eine anhaltend schwache globale Konjunkturlage zurückgeführt, die keine Anzeichen für eine kurzfristige Erholung zeigt.

Hintergrund und Begründung

Die Reduzierung der Gewinnprognose steht im Zusammenhang mit der Übernahme durch den Ölriesen Adnoc. Covestro begründet die Anpassung mit der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Lage, die sich auf die gesamte Branche auswirkt. Analysten hatten bereits niedrigere Erwartungen, im Durchschnitt lag die Schätzung bei etwa 931 Millionen Euro.

Q2-Ergebnisse

Im zweiten Quartal 2025 erreichte Covestro ein vorläufiges EBITDA von 270 Millionen Euro. Dies liegt im Rahmen der prognostizierten Spanne von 200 bis 300 Millionen Euro, jedoch unter dem Vorjahreswert von 320 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel ein EBITDA von 220 Millionen Euro erwartet, was bedeutet, dass Covestro die Erwartungen leicht übertroffen hat.

Auswirkungen auf den Cashflow

Neben der gesenkten Gewinnprognose wird auch ein möglicher Rückgang des operativen Mittelzuflusses (Free Operating Cash-flow) thematisiert. Covestro geht davon aus, dass dieser 2025 geringer ausfallen könnte und sogar im negativen Bereich liegen könnte, mit einer Spanne von minus 400 bis plus 100 Millionen Euro. Bisher lag die Spanne zwischen 0 und 300 Millionen Euro, wobei Analysten im Mittel 106 Millionen Euro erwartet hatten.

Auswirkungen auf Anleger

Diese Entwicklungen sind für Anleger von hoher Relevanz, da sie wichtige Unternehmensnachrichten betreffen. Die Reduzierung der Gewinnprognose und der mögliche Rückgang des Cashflows könnten sich auf die Aktienkurse und die allgemeine Investitionsstimmung auswirken. Covestro hat zudem 43 Millionen Euro an Bonus-Rückstellungen aufgelöst, da die Boni aufgrund der reduzierten Prognose geringer ausfallen dürften.

Insgesamt spiegeln diese Entwicklungen die Herausforderungen wider, mit denen Covestro und die gesamte Chemie- und Kunststoffindustrie konfrontiert sind, und unterstreichen die Bedeutung einer kontinuierlichen Anpassung an veränderte Marktbedingungen.