Chaotische Zollpolitik: Trumps Entscheidung zur Zollpause
Am 9. April 2025 kündigte US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige Pause der reziproken Zölle für die meisten Länder an, während er gleichzeitig die Zölle auf chinesische Waren erhöhte. Diese Entscheidung hat erhebliche Auswirkungen auf die globalen Märkte und könnte die Marktvolatilität erhöhen, was auch Investoren im deutschsprachigen Raum betreffen könnte.
Hintergrund und Entscheidung
Trump hatte zuvor neue pauschale Zölle von zehn Prozent auf Importe aus fast allen Ländern eingeführt. In einem zweiten Schritt wurden für viele Staaten, abhängig vom Handelsdefizit, deutlich höhere sogenannte reziproke Strafabgaben eingeführt. Beispielsweise wurden für die EU neue Zölle von insgesamt 20 Prozent und für die Schweiz sogar von 31 Prozent fällig.
Die Entscheidung zur Zollpause wurde in einem Beitrag auf Trumps Plattform Truth Social bekannt gegeben. Während der 90-tägigen Pause soll ein universeller Zollsatz von zehn Prozent gelten. Diese Maßnahme gilt für mehr als 75 Länder, die Verhandlungen mit den USA aufgenommen haben und keine Vergeltungsmaßnahmen ergriffen haben.
Ausnahme China
China ist von der Zollpause ausgenommen. Stattdessen werden die Zölle auf chinesische Waren auf 125 Prozent erhöht. Trump begründete diese Entscheidung mit dem “mangelnden Respekt, den China den Weltmärkten entgegenbringt”. China hatte zuvor angekündigt, seine Vergeltungszölle auf US-Importe auf 84 Prozent zu erhöhen.
Auswirkungen auf die Märkte
Die Ankündigung der Zollpause hat zu einem Aufschwung an den globalen Aktienmärkten geführt. Die Ölpreise stiegen ebenfalls deutlich, nachdem sie zuvor unter die Marke von 60 Dollar gerutscht waren. Diese Entwicklung könnte jedoch auch zu erhöhter Marktvolatilität führen, da die Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen der Zollpolitik bleibt.
Verhandlungen und Strategie
Während der 90-tägigen Pause sind Verhandlungen mit den betroffenen Ländern geplant. Trumps Ziel ist es, Länder dazu zu bringen, Handelsbarrieren für US-Importe abzubauen. US-Finanzminister Scott Bessent sieht die Strategie als erfolgreich an, da sie mehr als 75 Länder an den Verhandlungstisch gebracht hat.
Reaktionen und Perspektiven
Die EU hat ihre geplanten Gegenmaßnahmen vorerst zurückgestellt. CDU-Chef Friedrich Merz wertet Trumps Reaktion als Erfolg der europäischen Geschlossenheit. Die Entscheidung könnte jedoch langfristig zu weiteren Spannungen im internationalen Handel führen, insbesondere im Verhältnis zu China. Insgesamt bleibt die Zollpolitik der USA ein zentrales Thema, das die globalen Märkte und Investoren weiterhin im Auge behalten werden. Die Entwicklung der Verhandlungen und die langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft werden genau beobachtet.